Gesundheitsreform

Arbeitgeber gegen Pflege-Lohn dpa, 23.10.2010 15:29 Uhr

Berlin - 

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt will Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) von ihrem Plan für einen Rechtsanspruch auf zweijährige Pflegezeit abbringen. „Der Vorschlag der Ministerin ist für die Praxis nicht tauglich“, sagte Hundt dem Bonner „General-Anzeiger“. Vor allem aus betriebsinternen organisatorischen Gründen würde ein Rechtsanspruch auf Pflegezeit kleine und mittlere Unternehmen belasten.

An seiner ablehnenden Haltung ändert auch die geplante Darlehensgewährung durch die KfW an die Unternehmen nichts. „Die Finanzierungsfrage ist nur die eine Seite“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). „Ich plädiere für individuelle Vereinbarungen auf Unternehmensebene oder in Tarifverträgen, wie dies bereits vielfach der Fall ist.“

Nach den Plänen Schröders sollen Unternehmen ihren Arbeitnehmern, die für die Pflege eines Angehörigen ihre Arbeitszeit auf 50 Prozent verringern, in der Pflegezeit 75 Prozent des Lohns zahlen. Nach der Rückkehr auf eine volle Stelle soll dann entsprechend der Länge der Pflegezeit weiter nur 75 Prozent gezahlt werden. Den Arbeitgebern will Schröder entgegenkommen, indem die staatliche KfW Bankengruppe die Zwischenfinanzierung der Pflegezeit übernimmt.