Gesundheitsreform

Arbeitgeber fordern mehr Praxisgebühr

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Gerade wurden die Arbeitgeber bei der Gesundheitsreform aus der Schusslinie genommen, da warten sie mit eigenen Vorschlägen auf, wo bei den Versicherten noch Geld zu holen wäre: Ein Sprecher der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Um die gewünschte Steuerungswirkung zu entfalten, sollte die Praxisgebühr bei jedem Arztbesuch erhoben werden, könnte im Gegenzug aber auf 5 Euro sinken. Selbst dann würden die Krankenkassen in Milliardenhöhe entlastet.“ Insgesamt seien durch Nullrunden Ausgabensenkungen von vier Milliarden Euro möglich.

Die Arbeitgeber waren von der schwarz-gelben Koalition kurzfristig aus der Verantwortung gelassen worden. In seinem Konzept hatte Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) ursprünglich vorgesehen, den Arbeitgeberanteil am Krankenkassenbeitrag von 7 auf 7,3 Prozent zu erhöhen.

Doch bei einem Treffen mit den Koalitionsspitzen wurde die Mehrbelastung der Arbeitgeber am Donnerstag wieder gestrichen. Angesichts der Einsparungen könne auf diese Maßnahme verzichtet werden, räumte Rösler am Freitag ein. Kurz zuvor hatte der BDA die Pläne Röslers öffentlich kritisiert. Mit ihrem Vorschlag zur Umstellung der Praxisgebühr wälzen die Arbeitgeber weitere Einsparungen auf die Versicherten ab.

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