„Stell Dir vor ...“

Apotiger mobilisieren gegen Apothekenreform

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Berlin -

Mit einem emotionalen Video, das über die sozialen Kanäle geteilt wird, wenden sich verschiedene Apotheker:innen aus dem Verbund der Apotiger an die Patient:innen. Sie machen deutlich, welche Folgen eine Umsetzung der Reformpläne aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) hätte. Approbierte seien unverzichtbar, damit sich Kund:innen auf die gewohnten Leistungen ihrer Apotheke verlassen können.

„Stell Dir vor“, beginnt das Video nach der Begrüßung durch verschiedene Persönlichkeiten aus der Apothekenwelt. Zu sehen sind unter anderem Apotigerinnen Julia Bark und Antonie Hansen, Tatjana Buck, Daniela von Nida sowie Instagram-Apothekerin Jennifer Aaslepp und PTA Ariel Wagner, PKA Anja Löst, Björn Schittenhelm sowie HAV-Präsident Holger Seyfarth oder auch BVDAK-Chef Dr. Stefan Hartmann.

Das zweiminütige Video veranschaulicht verschiedene Szenerien aus dem Apotheken-Reformgesetz (ApoRG): Rezepturen, die nicht mehr jederzeit angefertigt werden könnten, bestimmte Ansprechpartner:innen und die Abgabe von Betäubungsmitteln gebe es nur noch einmal die Woche. Auch „unvorstellbare“ 60 Kilometer zur nächsten Notdienstapotheke wären bald vorstellbar.

Die Gesundheitsversorgung werde „massiv verschlechtert“ heißt es im Beitrag dazu. „Wir alle geben in deiner Apotheke jeden Tag unser Bestes, um dein Leben leichter zu machen. Und wir kämpfen an deiner Seite für eine zuverlässige, fachkompetente und menschlich nahe Gesundheitsversorgung, in der du wichtig bist.“ Daher seien alle dazu aufgerufen, die Petition des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) auf der Plattform OpenPetition zu unterzeichnen, um sich mit ihrer Unterschrift gegen die Reform stark zu machen. Die Petition hat bereits mehr als 48.700 Unterstützer:innen gefunden.

„Wir müssen alle zusammenhalten“

Federführend bei der Aktion waren erneut Bark und Hansen, die sich die Arbeit an solchen Videos aufteilen. Hansen habe beispielsweise auch die „Gastiger“ aus der Apotheken-Bubble angesprochen, die sich unabhängig von der tatsächlichen Apotiger-Verbindung für dieses Video bereitgestellt haben. „Dieses Mal waren wir super schnell, weil wir dachten, wir müssen jetzt agieren“, so Hansen, die sich freut, dass alle spontan mitgemacht haben. „Wir müssen alle zusammen unter einen Hut und gemeinsam kämpfen“, so die Apothekerin aus Neumünster.

Hansen erlebt die Auswirkungen der ausbleibenden Honoraranpassungen selbst bei den Apotheken in der schleswig-holsteinischen Stadt. „Die Nachbarapotheke hat bereits geschlossen, eine schließt noch zum Jahresende“, weiß Hansen. Die Apotheke, in der sie Filialleiterin ist, wurde gerade erst übernommen und gehört nun dem Sechster-Verbund vom Inhaberpaar Helene und Momme Imbusch an.

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