Apothekerverband lobbyiert für Rabatte APOTHEKE ADHOC, 14.01.2011 10:06 Uhr
Der Vorsitzende des Apothekerverbands Westfalen-Lippe, Dr. Klaus Michels, kämpft für mehr wirtschaftliche Freiheiten für den Berufsstand - innerhalb der ABDA und außerhalb: Bei einem Treffen mit der neuen NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) erläuterten Michels und Geschäftsführer Dr. Sebastian Schwintek am Mittwoch in Düsseldorf, warum aus Sicht der Apotheker zu viel Abhängigkeit von der Politik schädlich ist.
Michels bezeichnete die Position seines Verbands als „Konsequenz der politischen Entscheidungen vergangener Jahre“: Da für eine angemessene Honorierung der heilberuflichen Leistungen immer weniger Geld zur Verfügung gestellt werde, müssten Apotheker die Wirtschaftlichkeit stärker in den Blick nehmen.
Dazu gehöre, dass sich ein wirtschaftliches Einkaufs- und Bestellverhalten der Apotheke beim Großhandel weiter lohnen müsse: „Wer Hand an die vom Gesetzgeber ohnehin stark reduzierten Rabatte des Großhandels als Ertragsquelle der Apotheke legen will, handelt schlicht unvernünftig und entzieht der guten pharmazeutischen Arbeit der Apotheke die wirtschaftliche Grundlage“, so Michels.
Apotheken müssten sich darüber hinaus neue Ertragschancen erschließen. Das betrifft nach Michels nicht nur neue heilberufliche Gesundheitsleistungen rund um das Arzneimittel. „Hier steht und fällt Vieles mit der Bereitschaft der gesetzlichen Krankenkassen, neue Wege mitzugehen.“ Vielmehr müsse der rechtliche Rahmen für Apotheken so erweitert werden, dass sie auch über Arzneimittel hinaus ein breiteres Sortiment an Waren und Dienstleistungen anbieten dürften.