ABDA-Umzug: Corso statt Palais APOTHEKE ADHOC, 12.11.2015 14:51 Uhr
Der Brandschutz war Schuld: Lange bevor das neue Apothekerhaus in der Berliner Heidestraße fertig ist, muss die ABDA ihr bisheriges Domizil in der Jägerstraße verlassen. Heute wurde das ehrwürdige Mendelssohn-Palais geräumt, die ABDA zieht zur Zwischenstation ins Lindencorso am Boulevard Unter den Linden. Zufall oder Symbol des Neuanfangs: Neben dem Schild am neuen Hauseingang hängt ein Feuermelder.
Im Juli hatte die Mitgliederversammlung den Bauplänen der ABDA-Spitze zugestimmt: In der „Europacity“ in der Nähe des Hauptbahnhofs entsteht das neue Apothekerhaus. Für eine Gesamtfläche von etwa 6400 m² zahlt die ABDA rund 35 Millionen Euro. Mitte 2018 soll das Gebäude bezugsfertig sein. Gemäß den Vereinbarungen muss ein Einzug bis spätestens April 2020 gewährleistet sein.
Doch das Mendelssohn-Palais musste schon vorher geräumt werden, damit nicht noch mehr Geld in den Brandschutz gesteckt werden muss. Als Lösung wurde die Zwischenmiete im Lindencorso vorgeschlagen und ebenfalls im Juli beschlossen. Der Umzugstermin wurde mehrfach verschoben: Zunächst war von Anfang September die Rede dann wurde die zweite Oktoberhälfte angepeilt.
Heute ist es so weit: Angemietet ist die dritte Etage des Lindencorso. Die Mietkosten sollen sich unbestätigten Zahlen zufolge auf mehr als 1,5 Millionen Euro jährlich belaufen. Die Fläche gibt der Eigentümer mit 3740 Quadratmetern an. Das ist zwar etwas weniger als im Mendelssohn-Palais, mehr Platz für die Mitarbeiter gibt es trotzdem.
Weil das Verhältnis von Büro- zu Nebenflächen deutlich besser ist als in dem alten Bankhaus, können sogar bislang ausgelagerte Abteilungen mit auf die neuen Flächen ziehen. Nur der Geschäftsbereich Arzneimittel bleibt vorerst in den externen Büros in der Jägerstraße. Hier hat die ABDA für mehrere Jahre im Voraus angemietet.
Der ABDA zufolge sind 65 Mitarbeiter vom Umzug betroffen. Auch wenn das Ganze kurz und schmerzlos über die Bühne gehen soll, wird die ABDA vorübergehend nicht zu erreichen sein. Bis voraussichtlich Montag werde es dauern, bis Festnetz und E-Mail wieder funktionieren, teilte die Pressestelle vorab mit. Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) klinkt sich in der Zwischenzeit ganz aus dem Tagesgeschäft aus.
Grundsätzlich für einen Umzug entschieden hatte man sich bereits im Juni 2014. Eine seinerzeit geplante Aufstockung des bestehenden Apothekerhauses wurde in letzter Minute doch noch verworfen. Sie wäre vom Denkmalamt vermutlich ohnehin nie genehmigt worden.