Niedersachsen

Linz zufrieden mit Apothekentests

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Berlin -

Die Landesapothekerkammer Niedersachsen (LAK) setzt ihre Testkäufe fort: Nach den ersten 50 erfolgreichen Tests sollen in den ersten Monaten des Jahres weitere 150 Apotheken besucht werden. Mit den bisherigen Ergebnissen ist Kammerpräsidentin Magdalene Linz zufrieden. Daher wird der Vorstand erst nach der zweiten Runde entscheiden, ob tatsächlich alle Apotheken in Niedersachsen getestet werden sollen.

Die Kammer hat eine Firma beauftragt, die sich auf Mystery Shopping spezialisiert hat. Da es sich nicht um pharmazeutisches Personal handelt, sollen die Testkäufer explizit nicht die Qualität der Beratung kontrollieren. Getestet wird etwa, ob die Apotheke eine aktives Beratungsangebot unterbreitet.

Mindestens 10 Prozent der rund 2000 Apotheken in Niedersachsen will die Kammer überprüfen. Nach den ersten 50 Tests hat der Vorstand das Vorgehen evaluiert. Änderungen am Szenario mussten demnach nicht vorgenommen werden. In den kommenden Wochen sollen daher die 200 voll gemacht werden.

Unter den zufällig ausgewählten Apotheken der ersten Testreihe war auch eine Apotheke der Kammerpräsidentin. Ihre PTA habe den Test bestanden und vorbildlich beraten, berichtet Linz. Dafür habe es natürlich ein Extralob gegeben, berichtet Linz und schiebt sofort hinterher, dass eine gute Beratung in jeder Apotheke eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

Insgesamt war der Vorstand mit dem Abschneiden der bislang getesteten Apotheken zufrieden. Ein beruhigendes Signal für Linz. Denn eine Voruntersuchung der Kammer zur Beratungsqualität verlief enttäuschend: In der Hälfte der Fälle wurde nicht beraten. Die schlechten Ergebnisse hatten den Kammervorstand zu dem groß angelegten Test bewogen. Gegebenenfalls will die Kammer, die in Niedersachsen auch Aufsichtsbehörde ist, jede Apotheke im Bezirk einmal aufsuchen.

Ob es dazu kommt, hängt von den Ergebnisse der nächsten 150 Besuche ab. Schneiden auch diese Mitglieder gut ab, könne man sich die Vollerhebung im wahrsten Sinne des Wortes sparen, heißt es. Frühestens nach 200 abgeschlossen Tests wird die Kammer die Ergebnisse im publik machen.

Linz ist grundsätzlich überzeugt davon, Testergebnisse auch öffentlich zu machen. Den offenen Umgang der bayerischen Kollegen mit den mäßigen Ergebnissen bei einem groß angelegten Rezepturtest fand die Kammerpräsidentin gut. Wie die Niedersachsen nach ihrem Test verfahren werden, hat der Vorstand aber noch nicht entschieden.

Apotheken, die bei dem Test durchgefallen sind, sollen erneut besucht werden. Bei Verstößen gegen die Beratungspflicht sollen sie zunächst über ihre Aufgaben gemäß der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) belehrt werden. „Bei wiederholten Pflichtverletzungen werden auch berufsrechtliche Maßnahmen geprüft“, hatte der Vorstand im Vorfeld der Tests angekündigt.

Die Kammer will ihre Mitglieder nach eigenen Angaben mit den Tests vor allem sensibilisieren und dabei unterstützen, ihre internen Abläufe und Arbeitsprozesse zu verbessern. Tatsächlich hätten die Mitglieder überwiegend positiv auf die Ankündigung reagiert, so Linz.

Auch der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer, betont den positiven Aspekt bei Apothekentests: Apothekenbesuche seien „Instrumente der Fortbildung“, sagte er im Dezember. Die Apothekerkammer des Saarlandes hat dagegen Ende Oktober entschieden, künftig keine Testkäufer mehr in die Apotheken zu schicken.

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