Brandenburg

Dobbert: Profilierung statt Liberalisierung

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Berlin -

Die Apotheker in Brandenburg setzen stärker auf eine pharmazeutische Profilierung: Bei der gestrigen Kammerversammlung kritisierte Präsident Jens Dobbert, dass das in Perspektivpapier umbenannte Leitbild zu kurz greife, wenn nicht das Arzneimittel als Mittelpunkt des apothekerlichen Handelns verstanden werde.

Die Kammer will eine Machbarkeitsstudie zur Implementierung der stratifizierten Pharmakotherapie in den Apotheken durchführen. Mit einem entsprechenden Antrag sei man auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) im vergangenen Jahr gescheitert. Nun verfolge Brandenburg dieses Ziel selbst, da nur die pharmazeutische Profilierung den politischen Tendenzen entgegenwirken könne.

Dobbert kritisierte die Aussagen das Sachverständigenrates im Gesundheitswesen – und die zögerliche Haltung von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Den immer wieder geäußerten Liberalisierungsstrategien sei deutlich entgegenzutreten, forderte Dobbert. Hier sei ein Umdenken der Standespolitik notwendig.

Er schloss sich der Position des Präsidenten der Bundesapothekerkammer (BAK), Dr. Andreas Kiefer, an, wonach die BAK die Qualität der pharmazeutischen Leistungen definiere, während der Deutsche Apothekerverband (DAV) diese Qualität an die Verhandlungspartner zu verkaufen habe.

Bei der Kammerversammlung wurden außerdem die Ergebnisse der Rezepturringversuche vorgestellt: In den Doppeljahren 2007/08 und 2012/13 wurden jeweils sechs verschiedene Rezepturen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad einbezogen. Alle nahezu 600 brandenburgischen Apotheken wurden mit einem oder mehreren Versuchen einbezogen.

Insgesamt wurden 2012/13 knapp 800 Rezepturen geprüft, rund 20 Prozent mehr als in der ersten Runde. In 99,6 Prozent der Fälle hat die Identität der Rezepturen den Vorgaben entsprochen – 2007/08 waren es 97,9 Prozent. Der Anteil der Rezepturen mit korrektem Gehalt stieg von 91,8 auf 97,1 Prozent, der Anteil der Zubereitungen mit der richtigen Verteilung von 95,2 auf 99,4 Prozent.

Die Ergebnisse zeigen der Kammer zufolge eindeutig, dass sich das Bemühen der brandenburgischen Apotheker um eine Verbesserung der Rezepturqualität lohnt.

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