ABDA will lieber bauen Alexander Müller, 05.12.2014 09:26 Uhr
Die ABDA ist bei der Suche nach einer neuen Bleibe einen Schritt weiter: Bei der Mitgliederversammlung wurden am Donnerstag sieben Optionen vorgestellt. Jetzt soll der Geschäftsführende Vorstand nach der Diskussion die Liste anhand der besprochenen Kriterien intensiver prüfen. Spätestens im Sommer sollen eine engere Auswahl vorgestellt und eine Entscheidung getroffen werden. Die Tendenz geht laut ABDA-Präsident Friedemann Schmidt in Richtung Neubau.
In der bisherigen Auswahl sind laut ABDA-Präsident Friedemann Schmidt vier Bauprojekte und drei Objekte – also fertige Immobilien zum Kauf oder zur Miete. Für einen Erwerb spricht Schmidt zufolge der Faktor Zeit. Denn für ein Bauprojekt müssten in Berlin anderthalb bis drei Jahre veranschlagt werden. Bei einem Neubau könne die ABDA dafür ihre eigenen Vorstellungen besser umsetzen.
Grundsätzlich bleibe er bei seiner ursprünglichen Haltung, auf eine zügige Bewältigung zu drängen, so Schmidt. Nach der sehr sachkundigen Diskussion sehe er aber „starke Argumente für ein Projekt, im Sinne der Errichtung eines Gebäudes“, sagte der ABDA-Präsident.
Die vom beauftragten Makler vorgestellten Projekte sollen jetzt vor allem auf ihre Funktionalität geprüft werden. Die Mitgliederversammlung habe Präferenzen gesetzt: „Funktionalität und Zukunftssicherheit werden hoch geschätzt“, berichtete Schmidt. Hinter diese Erwägungen trete die Zeitschiene zurück. Die ABDA wünscht sich räumliche Ressourcen für die kommenden 20 Jahre Verbandsarbeit.
Die Vorauswahl sollte relativ schnell vollzogen werden, so Schmidt. Spätestens bei der nächsten regulären Mitgliederversammlung im Sommer soll eine Entscheidung fallen. Gegebenenfalls könne man die Mitgliederversammlung aber auch früher zusammenrufen, so Schmidt. In der engsten Auswahl sollen dann nur noch zwei oder drei Projekte sein.
Bei der vorherigen Mitgliederversammlung im Juni hatten die Vertreter der Kammern und Verbände die Grundsatzentscheidung getroffen, dass sich die ABDA-Spitze nach einem neuen Objekt umsehen soll. Die Pläne zu einer Aufstockung des Mendelssohn-Palais wurden dagegen fallengelassen.
Das Apothekerhaus in der Jägerstraße soll verkauft werden. Angeblich gibt es sogar schon Interessenten. Zuvor muss die ABDA allerdings noch einige Sanierungsarbeiten durchführen: Für die weitere Nutzung müssen neue Fluchtwege geschaffen werden.
Folge der Baustellen sind bekanntlich Schäden am Apothekerhaus. Die Risssanierung muss vor einem Kauf ebenfalls erfolgen. Die Kosten für die noch zu erledigenden Arbeiten sind derzeit laut ABDA-Spitze nicht exakt zu beziffern. Sie werden letztlich auch davon abhängen, wer für die Schäden aufkommen muss. Die ABDA will die Bauträger aus der Nachbarschaft in Haftung nehmen.
Die Verursacherfrage ist laut ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz aber nicht leicht zu beantworten, weil kurz nacheinander zwei neue Gebäude im Viertel errichtet wurden. Vermutlich werde man sich vor Gericht treffen, so Schmitz.