Apothekerhaus

ABDA: Mehr Platz für Flure

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Berlin -

Die ABDA will Platz schaffen für mehr Mitarbeiter und das Apothekerhaus in der Jägerstraße aufstocken. Der Umbau soll 15 Millionen Euro kosten, hinzu kommen 11,5 Millionen Euro für Bauten an dem ohnehin renovierungsbedürftigen Haus. Am Ende wachsen vor allem die Verkehrs- und Nebenflächen. Die Mitarbeiter müssen rein rechnerisch mit weniger Platz auskommen.

Ziel des Umbaus ist die „Zusammenführung aller Arbeitsplätze und Sitzungsräume der ABDA in einem einzigen Gebäude“. Der Anteil an Büro- und Besprechungsflächen geht aber von 46 auf 42 Prozent zurück: Nach dem aktuellen Planungsstand werden durch den Aufbau 480 Quadratmeter gewonnen – das entspricht knapp einem Drittel des Zuwachses. Verkehrs- und Nebenflächen wachsen deutlich stärker.

In den neuen Geschossen sollen zwar verstärkt Büros entstehen – in den unteren Etagen sollen aber Büroräume wegfallen. Die ABDA geht davon aus, nach dem Umbau 1460 m2 für Arbeitsplätze sowie 765 m2 für Besprechungsräume nutzen zu können – 36 beziehungsweise 13 Prozent mehr als derzeit. Sollten die 20 ABDA- und vier DAPI-Mitarbeiter, die heute in der Jägerstraße 41 sitzen, in das Mendelssohn-Palais ziehen, würden dort insgesamt 88 Personen arbeiten. Jedem Mitarbeiter würden dann rechnerisch 25,3 m2 Büro- und Besprechungsfläche zustehen – derzeit sind es 27,3.

Nach großen Kapazitäten für neue Mitarbeiter klingt das nicht. Dabei begründet die ABDA die geplant Aufstockung damit, dass „auch bei restriktiver Haushalts- und Personalpolitik mittel- bis langfristig mit einer Zunahme des Raumbedarfs zu rechnen ist“.

Ein sehr deutlicher Zuwachs ist hingegen bei den Verkehrs- und Nebenflächen geplant: Die sollen jeweils um die Hälfte auf insgesamt 3065 m2 vergrößert werden. Das macht 34,8 m2, nach derzeit 31,7 m2.

Insgesamt soll die Aufstockung für 1515 neue Quadratmeter sorgen. Dafür werden 15 Millionen Euro veranschlagt – das entspricht einem Preis von 9900 pro Quadratmeter Bruttofläche. Pro Mitarbeiter, der umziehen könnte, sind das 625.000 Euro. Zum Vergleich: Von 2008 bis 2013 hat die ABDA rund 970.000 Euro Miete für externe Räume gezahlt – für alle Mitarbeiter.

Neben den Kosten für die geplante Aufstockung kommen Ausgaben „wegen zwingend notwendiger Verbesserungen des Brandschutzes“ auf die ABDA zu: Entsprechende bauliche Maßnahmen seien im ersten und zweiten Obergeschoss teilweise bereits erfolgt, im Keller und Erdgeschoss seien noch Veränderungen erforderlich. Für den Renovierungsbedarf veranschlagt die ABDA 8,5 Millionen Euro – das sind 2250 Euro pro Quadratmeter.

Hinzu kommen die Kosten für die Sanierung der Risse, die der ABDA zufolge durch die Bauarbeiten am Nachbarhaus entstanden sind. Dafür werden nach derzeitigem Planungsstand 3 Millionen Euro fällig. Die Kosten soll nach Auffassung der ABDA der Nachbar tragen. Inwieweit diese Forderung durchgesetzt werden kann, sei aber derzeit offen.

2010 hatte die ABDA darüber nachgedacht, eben dieses Nachbargrundstück selbst zu kaufen und das ehemalige Polizeigebäude durch einen Bürokomplex zu ersetzen. Das Angebot belief sich damals auf 23,5 Millionen Euro – ein von der ABDA in Auftrag gegebenes Gutachten hatte den Wert der Immobilie nach Abriss und Neubau auf 18,5 Millionen Euro festgelegt. Die Mitgliederversammlung hatte im Februar 2011 entschieden, das Nachbargrundstück nicht zu kaufen.

Im Nachhinein war das, wie Westfalen-Lippes Kammerpräsidentin Gabriele Overwiening unlängst sagte, ein Fehler. Zwar hätte der Kauf deutlich mehr gekostet als die Aufstockung, aber vermutlich hätte anschließend ein Vielfaches der Fläche zur Verfügung gestanden.

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