Apothekerkarrieren

Industrie ruft, Offizin vergreist

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Aderlass in Apotheken: Jeder fünfte Approbierte arbeitet mittlerweile nicht mehr in der Offizin.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Es gibt außerdem ein weiteres Problem: viele alte Apotheker. Zwei Drittel der Apothekenleiter in Westfalen-Lippe sind beispielsweise älter als 50 Jahre.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Bei den Apothekern insgesamt sieht die Altersverteilung laut Destatis nicht allzu schlecht aus – die Gefahr zeigt sich erst beim Blick auf die Leiter.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Unter den Apothekenmitarbeitern sind deutlich mehr junge Menschen.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Unter den Humanmedizinern insgesamt stellt sich die Lage ebenfalls zunächst nicht allzu dramatisch dar.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Anders jedoch in den Praxen: Fast zwei Drittel der niedergelassenen Ärzte sind 50 Jahre und älter.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Weil Angestellte und Nachfolger rar sind, arbeiten viele Apotheker über das 65. Lebensjahr hinaus, in Baden-Württemberg sind es rund 14 Prozent.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Der Anteil der aktiven Apotheker im Rentenalter variiert von Bundesland zu Bundesland.Foto: Marcus Witte
In Sachsen sind nur 3,5 Prozent der Apotheker, die regelmäßig hinter dem HV-Tisch stehen, älter als 65 Jahre.Grafik: APOTHEKE ADHOC
In Bayern haben rund 14 Prozent der Inhaber und 4,6 Prozent der Angestellten das Renteneintrittsalter bereits hinter sich gelassen.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Bei der Niederlassung lassen sich Frauen laut den Apobank-Zahlen etwas mehr Zeit: Bei Gründung einer Hauptapotheke sind sie im Durchschnitt 38,1 Jahre alt.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Laut Regina Overwiening, Kammerpräsidentin in Westfalen-Lippe, ist die demographische Entwicklung eine „tickende Zeitbombe“.Foto: Elke Hinkelbein
Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, plädierte kürzlich für zusätzliche Anreize, damit Arbeitnehmer, die fit sind, freiwillig bis 70 arbeiten.Foto: Elke Hinkelbein
In Schleswig-Holstein ist rund jeder vierte Apothekenleiter älter als 60, 8 bis 10 Prozent seien älter als 65, schätzt Kammer-Geschäftsführer Frank Jaschkowski.Foto: AKSH
Bei den niedergelassenen Ärzten sind laut KBV etwa 7 Prozent älter als 65 Jahre alt. Älter als 50 Jahre sind demnach 71 Prozent.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Mit 73 Jahren ging Apotheker Peter Weber (links) in den Ruhestand. Anderthalb Jahre später eröffnete er im Februar 2015 mit seinem Team die Wevital Apotheke im Gesundheitszentrum Harburg.Foto: Christian Bittcher
Seine Frau, ursprünglich Kauffrau, später Apothekenhelferin, war ihm zunächst in den Ruhestand gefolgt: „Wir wollten nachholen, wofür wir viele Jahre keine Zeit hatten.“Foto: Christian Bittcher
Doch irgendwann war Ernüchterung eingetreten: „Nach einem Jahr war mir langweilig“, so der Pharmazeut.Foto: Christian Bittcher
Dann kam ein Anruf aus dem Ärztezentrum im Stadtteil. Ein Apotheker zog weg und hinterließ die leeren Räume. Im Haus praktizieren viele Ärzte, einen Großteil kannte Weber persönlich. Er sagte zu.Foto: Christian Bittcher
„Jetzt habe ich wieder junge Mitarbeiter um mich, das ist toll“, sagt Weber. Er hat ein komplett neues Team eingestellt: zwei Approbierte, zwei PTA, ab März kommt eine PKA dazu.Foto: Christian Bittcher
Ende Januar gab es bereits einen „großen Empfang“ in der Wevital-Apotheke.Foto: Christian Bittcher
Die Ärzte aus dem Haus kamen zur Begrüßung. Seitdem steht Weber wieder täglich hinter dem HV-Tisch.Foto: Christian Bittcher
Berlin -

Pharmazie ist mehr als Apotheke. Das wurde zuletzt im Berufsbild verankert und auch von der Rentenversicherung anerkannt. So weit, so gut. Doch immer mehr junge Pharmazeuten entscheiden sich tatsächlich auch gegen eine Karriere in der Apotheke. In der Offizin bricht der Nachwuchs weg. Vor allem bei den Inhabern droht eine Überalterung.

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