Rabattverträge

Apotheker wollen Zahlen sehen APOTHEKE ADHOC, 26.09.2012 10:12 Uhr

Berlin - 

Rabattverträge verursachen in den Apotheken einen hohen Beratungsaufwand und stoßen bei den Kunden nicht immer auf Verständnis. Die Freie Apothekerschaft fordert den GKV-Spitzenverband sowie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und das Bundesfinanzministerium (BMF) deshalb auf, die Kalkulation bei den Rabattverträgen offen zu legen. Auch die ABDA solle sich bei den Kassen und Ministerien dafür einsetzen.

Die Wut der Versicherten über Zuzahlungen für Arzneimittel und sich ständig ändernde Packungen entlade sich in immer kürzeren Zeitabständen in den Apotheken, so der Verein. Es entstehe der Eindruck, dass die Kassen die Versicherten permanent übervorteilten.

Es sollte für die Patienten verständlich und nachvollziehbar sein, warum ihre Kasse von ihnen eine Zuzahlung von bis zu zehn Euro verlange. Die freien Apotheker machen sich auch für öffentlich zugängliche Herstellerrabatte stark.

 

 

Außerdem hafteten die Apotheken als an den Verträgen unbeteiligte Dritte für Zahlungsausfälle der Hersteller. „Die Politik muss endlich und schnellstens das betreffende Gesetz ändern, damit die Haftung der Apotheken ausgeschlossen wird“, so der Verein.

Beim derzeitigen Überschuss der Kassen würden durch den Wegfall der Zuzahlungen nicht nur die Versicherten, sondern auch die Leistungserbringer entlastet. Für diese stelle das Inkasso bei den Patienten einen teuren bürokratischen Aufwand dar, der für die Kassen kostenlos erbracht werden müsse.

Auch die Apothekerkammer Berlin setzt sich für eine bessere Information bei Rabattverträgen ein: In einem Antrag zum Deutschen Apothekertag (DAT) fordern die Apotheker, dass Beginn und Ende von Rabattverträgen rechtzeitig in der Software angezeigt werden. Die Krankenkassen sollten Start und Ende von Rabattverträgen beispielsweise an die Informationsstelle für Arzneispezialitäten (IfA) melden.