Präventionsstrategie

Apotheker fühlen sich ausgeschlossen

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Berlin -

Mit ihrer Präventionsstrategie will die Koalition die Apotheker an einer nationalen Präventionskonferenz beteiligen: Dort sollen die Fortschritte der von den Kassen und Betrieben angebotenen Vorsorgeleistungen evaluiert und alle vier Jahre ein Bericht vorgelegt werden. Doch die Apotheker geben sich damit nicht zufrieden. Das Wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer (WIPIG) hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) einen offenen Brief geschrieben: Die Pharmazeuten fühlen sich zu wenig berücksichtigt.

Im Dezember hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) erste Eckpunkte für die Präventionsstrategie vorgelegt, in denen das Wort Apotheke überhaupt nicht erwähnt wird. Vor einigen Tagen wurde dann ein erster Entwurf bekannt, der den Pharmazeuten zumindest eine Rolle in der Präventionskonferenz zuspricht.

Trotz der neuen Entwicklung hat sich das WIPIG dazu entschlossen, sich an Bahr zu wenden: „Trotz jahrelanger Vorarbeit, zahlreicher Aktivitäten, unzähliger Gespräche, in denen immer wieder auch vor allem seitens der Politik betont wurde, dass Prävention eine Gemeinschaftsaufgabe sei, und dass die Apotheker hier eine wichtige Rolle spielten, findet sich im 16-Seiten-Papier kein Wort zum Berufsstand des Apothekers“, heißt es in dem Brief mit Bezug auf das Eckpunktepapier.

Im Gegensatz zu den Ärzten werde das „wertvolle Potenzial der Apothekerschaft und auch anderer Berufsgruppen“ außen vor gelassen.

Das WIPIG weist zudem auf einen Antrag der Hauptversammlung der deutschen Apotheker auf dem letztjährigen Deutschen Apothekertag (DAT) hin: Demzufolge soll der Pharmazeut als Präventionsdienstleister in die Vorsorge einbezogen werden.

Das Institut bittet den Minister daher, die Rolle der Pharmazeuten in der Präventionsstrategie nochmals zu überdenken: „Bitte geben Sie den Bericht in Ihre Fachabteilungen und lassen Sie diesen für das 'Gesundheitsförderungs- und Präventionsstärkungsgesetz' berücksichtigen.“

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