Standespolitik

Apotheker wollen ABDA umbenennen Carolin Bauer, 29.08.2012 15:16 Uhr

Berlin - 

Auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) in München wollen Apotheker der ABDA einen neuen Namen verpassen: Statt Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände solle sie Bundesinteressenvereinigung der Deutschen Apothekerinnen und Apotheker heißen, fordert Apotheker Dr. Christoph Klotz in einem seiner sechs Anträge. „Die derzeitige Bezeichnung ist weder sachlich richtig, noch spiegelt sie den Anspruch der Betroffenen wider“, heißt es.

 

Der aktuelle Name ist nach Klotz noch aus weiteren Gründen falsch: Kammern seien keine Apothekerverbände. Zudem seien viele neue Verbände weder mit Sitz noch mit Stimme in der ABDA vertreten. „Die Angehörigen des Berufsstandes wollen keine Standes-, sondern eine Interessenvertretung.“ Auch Frauen sollen sich durch den Zusatz künftig stärker präsentiert sehen. Mit dieser „Umfirmierung“ soll ein Auseinanderbrechen der Interessenvertretung verhindert werden.

Klotz geht noch weiter: Er setzt sich dafür ein, dass die DAT-Delegierten als oberstes Organ der Bundesvereinigung künftig über alle wichtigen Fragen entscheiden sollen. „Durch die jetzige Struktur werden gewollt demokratische Verhältnisse ausgehebelt.“ Das Machtverhältnis müsse umgekehrt werden, fordert Klotz. Die Beschlüsse sollten nicht länger nur von 34 Mitgliedern, sondern stattdessen von 400 getragen werden. Dadurch erhalte die ABDA mehr Kompetenz und werde gestärkt. Einen ähnlichen Antrag hatte es vor einem Jahr gegeben.

Außerdem forderte er in einem weiteren Antrag, die ABDA-Wahlen auf kommendes Jahr zu verschieben. Es mache Sinn, wenn die bisherigen Amtsinhaber für ein weiteres Jahr tätig blieben, da 2013 Bundestagswahlen sind. Die Wahlordnung solle daher ausgesetzt werden und die Wahl auf den DAT 2013 verschoben werden.

 

 

Durch die Wahlreform könnten die neuen Mitglieder der Bundesregierung „unverkrampft“ mit den neuen Standespolitikern umgehen. Zudem könnte die ABDA-Spitze dann von den Delegierten gewählt werden, angenommen sie erhielten mehr Macht. Auch für die Politik sei es bedeutsam, wenn ein ABDA-Präsident sich auf die Wahl von 400 statt 34 Mitglieder berufen könne.

Mit seinen Forderungen will Klotz, der sich auch für die Initiative „Apothekerprotest“ einsetzt, auch die Diskussion unter den Kollegen fördern. Er rechnet damit, dass seine Anträge etwa 50 Stimmen erhalten.

Die Anträge sind per Einschreiben in Berlin eingetroffen. Klotz erhält für jeden seiner Vorschläge mindestens fünf Mitzeichner. Darunter ist auch Ann-Katrin Kossendey, die selbst fünf Anträge in die Jägerstraße geschickt hatte. Die Anträge werden nun von der Antragskommission der ABDA geprüft und gegebenenfalls auf dem DAT diskutiert.