Apotheker versprechen sich wenig von Bahr Alexander Müller, 12.05.2011 11:40 Uhr
Daniel Bahr (FDP) hat heute seine Ernennungsurkunde als Bundesgesundheitsminister erhalten. Bislang war er im BMG als Staatssekretär tätig, Gesundheitspolitik ist sein Steckenpferd. Doch hat er wirklich das Zeug zum Minister und wird sich unter der neuen Führung viel ändern? Die Apotheker sind skeptisch, wie eine Umfrage unter den Leserinnen und Lesern von APOTHEKE ADHOC zeigt.
Die Hälfte der Apotheker glaubt nicht, dass sich unter Bahr etwas ändert: 49 Prozent kommentierten den Wechsel mit „anderer Kopf, gleiche Politik“. Rund 22 Prozent finden Bahr immerhin besser als Rösler, 13 Prozent halten ihn dagegen für ungeeignet. Nur jeder Zehnte sieht in Bahr eine sehr gute Wahl für den Posten des Gesundheitsministers. An der Umfrage nahmen am 10. und 11. Mai insgesamt 347 Nutzer teil.
Die Ergebnisse zeigen, dass auch der einstige Hoffnungsträger der Apotheker nach dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) Boden gut machen muss. Noch vor der Bundestagswahl 2009 war die Zustimmung für die FDP und Bahr unter den Apothekern deutlich größer: In einer inszenierten Direktwahl des Ministers hatte der damalige gesundheitspolitische Sprecher der Liberalen mit großem Abstand die meisten Stimmen auf sich vereinigt. Bei einer zweiten „Wahl“ im August 2010 musste er sich nur Arbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen (CDU) geschlagen geben. Immerhin hatte Bahr auch damals unter den Apothekern doppelt so viel Zuspruch wie sein damaliger Chef Dr. Philipp Rösler.