Deutscher Apothekertag 2012

Apotheker verschieben Diskussion über Abschlag Benjamin Rohrer, 13.10.2012 11:38 Uhr

Wie viel Zwangsrabatt muss sein? Beim DAT konnten sich die Delegierten nicht auf eine Radikalposition zum Kassenabschlag einigen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Seit Wochen werden die Rufe nach einer Abschaffung des Kassenabschlags oder seiner starken Absenkung lauter. Beim Deutschen Apothekertag (DAT) fand sich jedoch für solche Vorschläge keine Mehrheit. Mehrere Deligierte hatten sich auf einen gemeinsamen Adhoc-Antrag geeinigt, demzufolge der Abschlag auf ein „übliches Skonto“ von 1 Prozent des Nettoumsatzes abgesenkt werden solle. Der Vorschlag wurde jedoch in den Ausschuss verwiesen.

Der Antrag war unter anderem vom Präsidenten der Apothekerkammer Nordrhein, Lutz Engelen, und der Protestapothekerin Ann-Kathrin Kossendey unterzeichnet worden. Die Idee wurde jedoch sehr kritisch diskutiert.

„Man darf viele Forderungen haben, sollte dabei aber die Realität nicht aus dem Auge verlieren“, sagte beispielsweise der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes, Dr. Hans-Peter Hubmann. Eine Absenkung des Abschlags auf 50 Cent würde beispielsweise zu Mehrausgaben bei den Kassen in Höhe von einer Milliarde Euro führen. „Die Politik würde als Gegenreaktion das Fixhonorar wieder absenken.“

Andererseits gab es von einzelnen Delegierten die Meinung, dass die in den regelmäßigen Verhandlungen erreichten kleinen Schritte unzureichend seien. Der Zwangsrabatt sei in seiner jetzigen Form veraltert, so ein weiteres Argument.