ABDA/KBV-Modell

Apotheker und Ärzte bekommen drei Jahre

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Die Koalitionsfraktionen wollen Modellvorhaben zur Verbesserung der Qualität und Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung auf eine Zeitdauer von bis zu drei Jahren beschränken und dadurch eine zeitnahe Evaluierung gewährleisten. Dies geht aus dem Änderungsantrag zum Versorgungsstrukturgesetz (VStG) hervor, der jetzt vorgelegt wurde. Wie geplant bleibt es bei einer Modellregion; Ärzte und Apotheker hatten sich zuvor für einen breiteren Ansatz stark gemacht.

Klargestellt wird in der Begründung zum Antrag, dass die Apotheker auch im Rahmen des Modellvorhabens zur Abgabe von Rabattarzneimitteln verpflichtet sind. Außerdem soll das Pilotprojekt „insgesamt zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung und dadurch zu Einsparungen für die gesetzliche Krankenversicherung führen“.

Ansonsten ist der Antrag im Wortlaut identisch mit der Formulierungshilfe von Anfang September: Mit dem Modellvorhaben sollen Therapietreue und Arzneimitteltherapiesicherheit verbessert, arzneimittelbezogene Probleme vermieden und Arzneimittelrisiken vermindert werden. Grundlage ist ein Medikationskatalog, der „für alle wichtigen Indikationen Vorgaben zur wirtschaftlichen Auswahl von Wirkstoffen“ machen und eine leitliniengerechte Versorgung sicherstellen soll. Den Katalog sollen Ärzte, Apotheker und Kassen in der entsprechenden KV-Region gemeinsam vereinbaren; von den Bundesverbänden können Empfehlungen kommen.

Außerdem kann vereinbart werden, dass anstelle von spezifischen Präparaten ausschließlich Wirkstoffe verordnet werden. Für chronisch kranke Patienten, die mindestens fünf Arzneimittel dauerhaft einnehmen, kann auch ein Medikationsmanagement aufgelegt werden, bei dem Ärzte und Apotheker gemeinsam die Gesamtmedikation der Patienten kontinuierlich erfassen und prüfen.

Gibt es Einsparungen, sollen davon auch die Leistungserbringer profitieren. Zuvor müssen allerdings die Mehrkosten der Kassen ausgeglichen werden, so dass das Vorhaben für die Kassen kostenneutral ist. Das Projekt ist wissenschaftlich zu evaluieren, um den Erfolg nachzuweisen und Erkenntnisse für eine spätere flächendeckende Umsetzung zu gewinnen.

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