Apothekenhonorar

Apotheker überfluten Petitionsausschuss Benjamin Rohrer, 28.03.2012 12:29 Uhr

Berlin - 

Der Petitionsausschuss des Bundestages ist derzeit mit einer Welle von Anträgen einzelner Apotheker konfrontiert: Bis zum Anfang der Woche hatten 205 Apotheker die Petition ihres Kollegen Uwe Künzler kopiert und ebenfalls an den Bundestag geschickt. Der Pharmazeut aus Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern hatte sich vor einigen Wochen über die Meinung der Bundesregierung zu den Apothekenhonoraren erkundigt. Aus der Einzelaktion ist nun ganz offiziell eine „Massenpetition“ geworden, zu der das Bundesgesundheitsministerium (BMG) Stellung nehmen muss.

 

In seinem Antrag hatte Künzler auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) auf die Apotheken hingewiesen und der Regierung acht Fragen gestellt. Seinen Brief stellte der Apotheker in mehreren Foren ins Internet, wo er offenbar dankbar aufgegriffen wurde.

Im Petitionsausschuss ist man überrascht: Es komme nicht oft vor, dass eine so große Anzahl an gleichlautender Petitionen eingehe, so eine Sprecherin. Auch die Art der Faxe und Briefe sei ungewöhnlich: Normalerweise forderten die Petenten die Regierung zum Handeln auf oder wollten sich beschweren. Die Apotheker hätten hingegen einen Fragekatalog geschickt. Man habe daher das BMG gebeten, eine Stellungnahme zu schicken.

Ob die Apotheker die Reaktion des Ministeriums jemals zu sehen bekommen, ist jedoch offen: Die Stellungnahme wird an den Petitionsausschuss geschickt, der dann prüft, ob eine Weiterleitung an die Petenten sinnvoll ist oder nicht.

Künzler ist mit dem Erfolg seiner Petition schon jetzt zufrieden: „Ich freue mich, dass so viele Kollegen reagiert haben.“ Er hofft, dass die Apotheker jetzt nicht mehr so leicht abgespeist werden können.