Die Apotheker nehmen der SPD den von Professor Dr. Karl Lauterbach eingeschlagenen Kuschelkurs nicht ab. Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC gaben 69 Prozent der Leserinnen und Leser an, dass die Sozialdemokraten eigentlich doch Apothekenketten wollen. Zuletzt hatte Lauterbach den Apothekern auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) zugesichert, dass die SPD zur inhabergeführten Apotheke stehe.
Bei den Apothekern scheinen Lauterbachs Worte wenig bewirkt zu haben: Nur jeder zehnte Umfrageteilnehmer gab an, nun davon überzeugt zu sein, dass die SPD die inhabergeführte Apotheke unterstützen werde. Auch der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn (CDU), hatte Lauterbachs Auftritt wenig Glauben geschenkt: Der SPD-Politiker habe Kreise gefressen, sagte Spahn.
Kurz nach dem DAT war ein Schreiben des SPD-Kanzlerkanidaten Peer Steinbrück bekannt geworden, in dem der ehemalige Bundesfinanzminister radikale Reformen für den Apothekenmarkt fordert. Zwar sprach sich Steinbrück nicht für eine Aufhebung des Fremdbesitzverbotes aus, forderte aber die Abschaffung der Rx-Preisbindung. 15 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass Steinbrücks Vorschläge sich durchsetzen könnten.
Bei der Umfrage nahmen zwischen dem 23. und 25. Oktober insgesamt 492 Leserinnen und Leser teil.
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