Bundestags-Petition

Apotheker sollen Altmedikamente entsorgen

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Apotheker sollen verpflichtet werden, Altmedikamente entgeltfrei zurückzunehmen. Dies fordert eine Petition, die derzeit auf den Internetseiten des Bundestags unterzeichnet werden kann. Bislang gibt es 455 Unterschriften, die Frist läuft am 19. April ab. Damit sich der zuständige Bundestagsausschuss mit der Forderung befasst, müssen 50.000 Unterschriften vorliegen.

Die Initiatorin verweist auf Gefahren, falls Medikamente „in falsche Hände oder unkontrolliert in die Umwelt geraten“. Apotheker könnten besonders gut einschätzen, welchen Entsorgungsweg das einzelne Arzneimittel nehmen müsse, heißt es in der Petition. Ohne verpflichtende Rücknahme sei zu befürchten, dass viele Medikamente unsachgemäß über den Hausmüll entsorgt würden.

Der Petition zufolge sollen Pharmafirmen an den Kosten beteiligt werden. Eine wirtschaftliche Überforderung sei nicht zu erwarten, da Apotheken und Pharmahersteller „noch immer zu den wohlhabendsten Branchen“ zählten. Ferner wären von der geforderten Gesetzesänderung nur Apotheker betroffen, „die heute in unverantwortlicher Weise diese Dienstleistung ablehnen.“

Bis Sommer 2009 hatte es bundesweit ein einheitliches Rücknahmesystem für Altmedikamente gegeben. Die Pharmahersteller hatten die Kosten getragen. Seit einer Änderung der „Verpackungsverordnung“ dürfen Altmedikamente mit dem Hausmüll entsorgt werden. Die ABDA hatte vergeblich mit dem Kölner Recyclingunternehmen Vfw und den Herstellern über ein für Apotheken kostenloses System verhandelt.

Seitdem haben sich unterschiedliche Lösungen entwickelt. In Leipzig holt beispielsweise die Stadt die Altmedikamente in den Apotheken ab, in Hessen und Berlin arbeiten die Apotheker mit regionalen Entsorgungsbetrieben zusammen.

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