Wer Pharmazie studiert, kann schon als Berufsanfänger gutes Geld verdienen. Das geht aus einer Analyse des Jobportals Stepstone hervor. Mediziner erhalten statistisch gesehen das höchste Einstiegsgehalt, Geschichts- und Kulturwissenschaftler am wenigsten. Eine große Rolle spielt jedoch nicht nur, was Absolventen arbeiten, sondern wo.
Das Einstiegsgehalt von Hochschulabsolventen hängt von Studiengang, Branche und der Unternehmensgröße ab. Im Schnitt verdienen Jobanfänger 44.300 Euro brutto im Jahr, wie die Auswertung der Gehaltsdaten von 200.000 Akademikern mit maximal zwei Jahren Berufserfahrung ergab.
Spitzenreiter des Rankings nach Studiengängen sind Ärzte und Zahnärzte, die mit durchschnittlich 52.700 Euro in den Beruf starten.
Auf Platz 2 liegen Absolventen naturwissenschaftlicher Studiengänge wie Chemie, Pharmazie und Physik (48.800 Euro), knapp
dahinter folgen Wirtschaftsingenieure auf Rang drei (48.700 Euro). Dann erst folgt die klassische Ingenieurwissenschaft (47.500 Euro).
Juristen verdienen etwa 1000 Euro weniger im Jahr. Mathematiker und Informatiker (46.200 Euro) rangieren vor den Wirtschaftswissenschaftlern (43.000 Euro) und Psychologen. Lehramtsstudenten verdienen mit 41.300 Euro im Jahr unterdurchschnittlich. Das Schlusslicht im Ranking bilden aber Erziehungs-, Geistes- sowie Geschichts- und Kulturwissenschaftler mit einem Gehalt von etwa 35.000 Euro.
Die Chemiebranche ist laut der Erhebung die lukrativste für Berufseinsteiger, dicht gefolgt von Banken und der Automobilindustrie. Am wenigsten verdienen Absolventen in den Branchen Werbung und PR sowie Freizeit, Touristik, Kultur und Sport. Die Unternehmensgröße spielt bei der Gehaltsfrage auch eine bedeutende Rolle. Je größer das Unternehmen, desto mehr Gehalt gibt es. Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern zahlen demnach laut der Erhebung am besten. In Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern dagegen verdienen Absolventen 15 Prozent weniger.
Aktuell verdienen Approbierte laut Tarifvertrag aus dem vergangenen Jahr im 1. Berufsjahr 3362 Euro, das entspricht 40.344 Euro. Vielfach wird allerdings über Tarif gezahlt. Dazu kommen Vergütungen für geleistete Notdienste. Der Tarifvertrag für Apothekenangestellte wird derzeit neu verhandelt. Die erste Runde der Verhandlungen war gescheitert. Die Apothekengewerkschaft Adexa fordert unter anderem 5,6 Prozent mehr Gehalt. Die Tarifgehälter für alle Berufsgruppen sollen erhöht werden. Zudem legte die Adexa ein Konzept vor, wonach Filialleiter beziehungsweise Angestellte, die sich regelmäßig fortbilden, bessergestellt werden sollen.
Doch die Inhaber waren nicht überzeugt. Sie lehnten den Vorschlag ab. Ihrerseits schlugen sie den Nordrhein-Tarif vor, der für bis Ende 2019 verhandelt worden war. Der Tarifvertrag mit der TGL Nordrhein gilt seit Jahresanfang. Angestellte in dem Kammerbezirk erhalten durchschnittlich 3 Prozent mehr Gehalt. Zudem wurde für alle Berufsgruppen eine neue Berufsjahresgruppe ab dem 10. Berufsjahr eingeführt.
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