Landtagswahl

Bayern: Landapotheken und rollende Praxen

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Berlin -

Eine Woche vor der Bundestagswahl am 22. September wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt. Das Thema „Apotheken“ wird in den Wahlprogrammen der Parteien größtenteils ausgespart – außer von FDP und CSU. Für die liberalen Bayern sind die Pharmazeuten der „Garant für eine gute ambulante Versorgung“.

Die FDP bildet im Münchener Landtag derzeit eine Koalition mit der CSU. Im gesundheitspolitischen Teil des Wahlprogrammes heißt es: „Die freiberuflichen, niedergelassenen Haus- und Fachärzte, Zahnärzte, Therapeuten und Apotheker sind Garant für eine gute ambulante Versorgung.“

Und weiter: „Man muss die wohnortnahe Versorgung durch niedergelassene Hausärzte, Fachärzte, Zahnärzte und andere Heilberufe sowie Apotheken stärken. Gerade kranke Menschen sind auf kurze Wege angewiesen.“ Dazu müsse auch der Übergang vom stationären zum ambulanten Bereich besser verzahnt werden.

Die CSU hat ihr Wahlprogramm noch nicht final abgestimmt. Noch in dieser Woche soll das „Bayernprogramm“ aber erscheinen. In einem ersten Entwurf heißt es: „Wir wollen wohnortnahe Apotheken in allen Teilen Bayerns. Gerade auch Landapotheken sollen eine sichere Existenzgrundlage haben.“

Im Programm der SPD Bayern wird das Thema „Arzneimittel“ ausgelassen. Die Sozialdemokraten sprechen sich beispielsweise für den Ausbau der hausarztzentrierten Versorgung aus. Auch die Weiterentwicklung Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) müsse gestärkt werden.

Was die Apotheker freuen dürfte: Die SPD Bayern will den Bürokratieabbau im Gesundheitswesen fördern. Die „ausufernde Dokumentationspflicht“ koste sehr viel Geld und Zeit.

Auch die Grünen gehen nicht direkt auf Apotheken-relevante Themen ein. Die Partei weist lediglich darauf hin, dass sich die Gesundheitsberufe besser vernetzen müssten. Die Versorgung müsse rund um den Hausarzt organisiert werden. Innerhalb eines Netzes von Gesundheitsdienstleistern soll dieser dann Leistungen delegieren.

Die Grünen in Bayern wollen auch, dass Heilberufler in Weiterbildungen in Sachen Multimorbidität geschult werden. So sollten dabei auch Wechselwirkungen von Medikamenten betrachtet werden. Und: Die Landversorgung könne über mobile Arztstationen gestärkt werden.

Die Linke in Bayern fordert, dass für apothekenpflichtige Arzneimittel der ermäßigte Mehrwertsteuersatz eingeführt wird. Die auf Bundesebene von der FDP durchgebrachte Ermäßigung des Steuersatzes für Hoteliers müsse zurückgenommen werden.

Schließlich sprechen sich die freien Wähler dafür aus, das Gesundheitssystem zu entschlacken. Die Geldströme müssten wieder dort ankommen, wo Leistung erbracht wird. Zunehmende Dokumentationspflichten und Budgetierungen machten beispielsweise den Hausärzten „den Garaus“.

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