Pharmaziestudium

Apotheker kritisieren Uni-Pläne APOTHEKE ADHOC, 14.12.2011 16:54 Uhr

Berlin - 

Die sächsischen Apotheker reagieren„bestürzt und betroffen“ auf die Pläne der Universität Leipzig, das pharmazeutische Institut schließen zu wollen. Mittelfristig sei damit die flächendeckende Arzneimittelversorgung gefährdet, warnen Apothekerkammer und -verband.

„Die Umsetzung der Sparziele des Rektorats der Leipziger Universität halten wir für einen eklatanten Fehler“, sagt Kammerpräsident Friedemann Schmidt. Ohne genügend eigenen Nachwuchs müssten Apotheken schließen, für Patienten verlängerten sich Wege und Wartezeiten. Verbandschefin Monika Koch befürchtet zudem, dass der gesetzliche Auftrag, der etwa Nacht- und Notdienste umfasst, künftig nicht mehr erfüllt werden könnte.

Den Apothekern zufolge ist es trotz hoher Bewerberzahlen für das Pharmaziestudium bereits heute schwer, Approbierte als Leiter oder Mitarbeiter von Apotheken zu gewinnen: 2009 konnte demnach jede zweite offene Stelle nicht besetzt werden. Die Pharmazeuten fürchten, dass der Mangel in den nächsten Jahren enorm zunehmen wird – dann gehen die in der DDR ausgebildeten Pharmazieingenieure in Rente.

In den vergangenen Monaten hatte sich die Kammer deshalb bei der Landesregierung für mindestens zehn zusätzliche Ausbildungsplätze am pharmazeutischen Institut eingesetzt. Mit dem Verweis auf Sparmaßnahmen hatte die Universität gestern die voraussichtliche Schließung angekündigt. Bereits immatrikulierte Studenten sollen ihr Studium beenden können. Trotzdem hatten die Studenten heute eine Demonstration vor dem Rektorart organisiert.