Krankenkassen sollen künftig auf Rabattverträge für Impfstoffe verzichten. Eine entsprechende Resolution wurde auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) einstimmig beschlossen. Im „Interesse einer zeitnahen und präventiven Versorgung ihrer Versicherten“ sollten die Kassen künftig von Ausschreibungen zu Impfstoffen absehen.
Hintergrund für die Resolution sind die aktuellen Probleme bei der Versorgung mit Grippeimpfstoffen: In acht Bundesländern haben Krankenkassen für diese Saison Rabattverträge abgeschlossen. In Bayern, Hamburg und Schleswig-Holstein konnte der Gewinner Novartis nicht liefern. Inzwischen dürfen die Apotheker auf andere Hersteller zurückgreifen.
Der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, kritisierte jedoch, dass viele Patienten nicht mehr geimpft werden könnten und dadurch die Immunisierung großer Bevölkerungsteile gefährdet sei. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KV) hatte die Versorgung mit Grippeimpfstoffen kritisiert: Die Kosten wegen verspäteter Impfungen würden die Einsparungen zunichte machen.
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