Westfalen-Lippe

Wellan besucht Overwiening

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Berlin -

Austausch über Grenzen hinweg: Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, hat Westfalen-Lippe besucht und sich mit Gabriele Overwiening getroffen, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL). Bei dem zweitägigen Besuch stellten die beiden fest, dass die Ziele der Kammern nah beieinander liegen.

Overwiening und Wellan verfolgen in ihrer berufspolitischen Arbeit einen politischen Pragmatismus, wollen neue Medien stärker nutzen und das Selbstbewusstsein der Apotheker stärken. Apotheker seien die zentralen Lotsen im Gesundheitssystem – und könnten auch diese wichtige Aufgabe stolz sein, waren sich die beiden Kammerpräsidenten einig. „Wir machen unsere Patienten mündig, indem wir ihnen erklären, wofür die verschiedenen vom Arzt verschriebenen Medikamente sind“, so Wellan.

Der österreichische Kammerpräsident stehe für Geschlossenheit und Zusammenhalt innerhalb der Apothekerschaft und habe sich in der Vergangenheit bereits als Innovator für zukunftsweisende Projekte einen Namen gemacht, heißt es bei der AKWL. Ein Beispiel sei die „Apo-App“, die mit großem Abstand die meistgeladene und beliebteste Gesundheits-App in Österreich sei.

Mit der App können Verbraucher Informationen zu Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmittel und Erste-Hilfe-Produkten abrufen. Außerdem kann eine persönliche Medikamentenliste erstellt werden – inklusive einer Erinnerungsfunktion für die Einnahme. Auch eine Apothekensuche – sowohl tagsüber als auch im Notdienst – wird angeboten. „Ein wenig mehr Selbstbewusstsein und Vertrauen in unsere Stärke würde auch den deutschen Apothekerinnen und Apothekern gut zu Gesicht stehen“, findet Overwiening.

Schwerpunkte des Besuchs waren der Austausch über die unterschiedlichen Strukturen der Gesundheitssysteme in Deutschland und Österreich. Außerdem wurde über aktuelle Projekte in den Bereichen Arzneimitteltherapiesicherheit und Öffentlichkeitsarbeit gesprochen.

Die Gastgeber stellten unter anderem ihr Konzept der Ausbildungsapotheke für Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) vor, das mittlerweile über 400 Apotheker in Westfalen-Lippe erfolgreich durchlaufen haben. Seit 2012 können Apotheken eine Zulassung als „AMTS-Ausbildungsapotheke“ erhalten. „Medikationsmanagement ohne den Apotheker – so wie es in der ersten Fassung des E-Health-Gesetzes vorgesehen war – ist ein No-Go“, waren sich Wellan und Overwiening einig.

Unterschiede stellten die Beteiligten vor allem in der Sprache fest: Pharmazeuten im Praktikum hießen in Österreich Aspiranten, so die AKWL. Und der „Handverkaufstisch“ trage in Österreich die ehrwürdige Bezeichnung „Tara“.

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