Apotheker fliehen zur Union

Berlin -

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, könnte die Union auf eine breite Unterstützung der Apotheker hoffen: Bei der APOTHEKE ADHOC Sonntagsfrage gaben 45 Prozent der Teilnehmer an, ihre Stimme der CDU oder CSU zu geben. Die FDP wäre mit 4 Prozent dagegen nicht einmal im Bundestag vertreten, ginge es nach den Leserinnen und Lesern von APOTHEKE ADHOC. Bei der echten Bundestagswahl 2009 hatte nach eigenen Angaben noch jeder zweite Apotheker seine Stimme den Liberalen gegeben.

Das Klischee als Apothekerpartei dürfte die FDP allerdings bald los sein: Aktuell müsste sie an alle anderen Parteien Stimmen abgeben, mehr als 93 Prozent der Wähler laufen davon. Am meisten profitiert davon die Union, die allein rund die Hälfte der enttäuschten FDP-Wähler einsammelt. Damit können CDU/CSU seit der letzten Wahl in der Gunst der Apotheker um 16 Prozentpunkte zulegen und sind nahe an der absoluten Mehrheit.

Zweitstärkste Kraft hinter der Union wäre überraschend Die Linke mit 17 Prozent. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, Dr. Martina Bunge, können sich viele Apotheker sogar als Bundesgesundheitsministerin vorstellen. Die Partei schafft den größten Sprung: Bei der Bundestagswahl 2009 hatten nach eigenen Angaben nur rund 3 Prozent der Umfrageteilnehmer für die Linke gestimmt.

Auffällig ist hierbei vor allem die Wählerwanderung: Rund zwei Drittel der Neuwähler klauen die Linken von der FDP. Damit ist mehr als jeder zweite Wähler der Linken ein bekundender Ex-FDP-Wähler.

 

Die SPD verharrt dagegen in der Gunst der Apotheker im einstelligen Bereich. Im Vergleich zur Bundestagswahl können die Sozialdemokraten bei den Teilnehmern nur leicht von 7 auf knapp 9 Prozent zulegen. Zwar kann die SPD bei der Wählerwanderung auch von dem Ärger der Apotheker über die Liberalen profitieren. Gleichzeitig müssen die Sozialdemokraten aber Stimmen an Die Linke, die Grünen und die Piraten abgeben. Die Protestpartei würde mit fast 10 Prozent sogar noch vor der SPD landen.

Bündnis 90/Die Grünen ist nach einem Zwischenhoch in der Gunst der Pharmazeuten wieder auf knapp 6 Prozent zurückgefallen. 9 Prozent der Teilnehmer würden sich für keine dieser Parteien entscheiden. Rund 4 Prozent wollten bei der Befragung keine Angaben darüber machen, wen sie 2009 gewählt haben.

An der APOTHEKE ADHOC Sonntagsfrage nahmen am 25. und 26. September insgesamt 1673 Leserinnen und Leser teil.