Hessens Apotheker klagen über Lieferengpässe: Seit mehreren Monaten gebe es Probleme bei Antibiotika, Bronchialpharmaka und Heparinspritzen, kritisiert der stellvertretenden Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Hans Rudolf Diefenbach. Er sieht die Schuld auch bei den Rabattverträgen der Krankenkassen.

Die mangelnde Lieferfähigkeit entstehe, weil die Hersteller fast nicht mehr in Deutschland produzieren. Viele Arzneimittel und deren Wirkstoffe würden heute in China oder Indien an nur noch einem Standort hergestellt. „Fällt dort die Produktionsanlage aus oder der Hersteller stellt seinen Betrieb ein, ist das natürlich mit Konsequenzen verbunden“, so Diefenbach.

Die Verlagerung der Produktion ins Ausland sei auch eine Folge der Rabattverträge, so der HAV-Vize. Die Preisspirale drehe sich dadurch immer schneller nach unten. Die Lieferfähigkeit spiele oft eine untergeordnete Rolle. „Diese ‚Geiz ist geil-Mentalität‘ auf Kosten der Gesundheit ist menschenunwürdig“, so Diefenbach.