Entlassmanagement

Apotheker: Anschlussmedikation auch ohne Rezept

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Berlin -

Um Klinikpatienten beraten zu dürfen, wollen die Krankenhausapotheker in das Patientenrechtegesetz aufgenommen werden. Auch öffentliche Apotheker sollten sich an einem solchen Entlassmanagement beteiligen können, fordert die Apothekerkammer Berlin. Die Pharmazeuten wollen unter anderem die Entlassmedikation ohne Rezept verlängern dürfen – und dafür vergütet werden.

 

Dem Entwurf des Patientenrechtegesetzes zufolge werden alle „Behandelnden“ verpflichtet, dem Patienten zu Beginn der Behandlung die Therapie zu erläutern. Die Klinikapotheker würden gerne bei der stationären Behandlung die Erläuterung der Arzneimitteltherapie übernehmen. Außerdem könnten die Pharmazeuten bei der Einstellung der Entlassmedikation eine wichtige Rolle spielen, so der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA).

Sollte die Koalition einen entsprechenden Passus planen, wollen die Berliner Apotheker ebenfalls beteiligt werden: In enger Abstimmung der Interessenverbände sei ein Modell zu entwickeln, das unter Einbindung von Krankenhaus- und öffentlichen Apotheken die Versorgung verbessere, fordert die Apothekerkammer in einem Antrag zum Deutschen Apothekertag (DAT).

Oft misslinge die Übergabe der Patienten an den Hausarzt, so die Begründung. Ein durch Apotheker begleitetes Entlassmanagement könne die Therapietreue, den Therapieerfolg und die Zufriedenheit der Patienten auch im ambulanten Bereich verbessern.

 

 

Wie das Modell genau funktionieren soll, erklärt die Kammer in ihrem Antrag nicht. Allerdings müssten die geltenden Rabattverträge und Festbeträge dabei berücksichtigt werden, so die Forderung. Und: „Dazu gehört auch – bei dokumentierter Nichterreichbarkeit des Hausarztes – den Apotheken die Möglichkeit zur Abgabe der vom Klinikarzt verordneten Entlassmedikation ohne weiteres Rezept einzuräumen und dafür eine praktikable Abrechnungs- und Vergütungsform zu entwickeln.“

Die Kammer hatte den Antrag bei ihrer Delegiertenversammlung vor rund zwei Wochen beschlossen. Kammerpräsident Dr. Christian Belgardt sieht derzeit aber keinen Anlass, den Vorschlag in der Öffentlichkeit zu diskutieren.

Der Vorstoß kam aus einer Delegiertenliste mit dem Namen „Allianz der Apotheker“, der neben Offizin-Apothekern auch Pharmazeuten aus Kliniken und der Industrie angehören. Um im Oktober auf dem DAT besprochen zu werden, muss der Vorschlag noch die Antragskommission der ABDA passieren.

 

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