Niedersachsen meldet 39 Apotheken weniger

Apothekenzahlen: Sachsen 2024 ohne Neueröffnungen

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Berlin -

Nach und nach kommen aus den Kammerbezirken die Apothekenzahlen für das vergangene Jahr und machen deutlich: Der Abwärtstrend setzt sich fort. Auch die Abda verkündet für Deutschland: Nur noch 17.041 Apotheken waren zum Jahresende gemeldet. Auch Sachsen und Niedersachsen vermelden erschreckende Zahlen.

Nicht nur viele Betriebe wurden geschlossen, sondern in einigen Kammerbezirken gab es gar keine Neueröffnungen mehr. So auch in Sachsen. Zudem wurden 27 Schließungen aus dem Freistaat gemeldet. Somit gab es zu Ende 2024 nur noch 880 Apotheken im Vergleich zu den 907, die Ende 2023 noch die Bevölkerung versorgten.

Unterfinanzierung und Personalmangel

Die Apothekerkammer Niedersachsen verzeichnet noch 1671 öffentliche Apotheken, ein Rückgang um 39 Betriebe. „Die chronische Unterfinanzierung der Apotheken und der Mangel an jungem, nachrückenden Fachpersonal sind eine große Bedrohung für die zuverlässige, wohnortnahe und kompetente Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln“, warnt Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen. Der aktuelle Stand sei der niedrigste seit 1979.

Seit Anfang 2009 schlossen in Niedersachsen 442 Apotheken, was 21 Prozent aller Betriebe entspricht – mit deutlichen Auswirkungen für die wohnortnahe Versorgung. Im Landkreis Osterholz kommen beispielsweise nicht einmal mehr 15 Apotheken auf 100.000 Einwohner, in den Landkreisen Cloppenburg und Heidekreis sind es weniger als 17, so die Kammer. Betroffen von Schließungen seien demnach insbesondere die Apotheken in den Mittelstädten zwischen 20.000 und 100.000 Einwohner:innen.

„Damit die Apotheken wirtschaftlich arbeiten können, brauchen wir von der Politik dringend Maßnahmen, die die Apotheken vor Ort stärken und ihre Zukunft sichern. Nicht nur für die nächsten Jahre, sondern für die kommenden Generationen“, so Burs zu den aktuellen Missständen, die zu vielen Schließungen führten. Auch der Personalmangel und in Rente gehende Kolleg:innen verschärften das Problem. „Die inhabergeführte öffentliche Apotheke ist die Voraussetzung für die sichere, qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung in Deutschland. Diese darf nicht weiter aufs Spiel gesetzt, sondern muss dringend erhalten werden.“

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