Video-Kommentar

Apothekenstreiks haben drei Probleme

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Kommentar von Chefredakteur Alexander Müller zu den Apothekenstreiks.Screenshot: APOTHEKE ADHOC
Berlin -

Die Apothekerinnen und Apotheker wollen in mehreren Bundesländern streiken. ADHOC-Chefredakteur Alexander Müller weist in einem Video-Kommentar auf die Schwierigkeiten hin.

Als während der Corona-Pandemie fast alles geschlossen war, hatten die Apotheken weiter geöffnet. Jetzt wollen einige von ihnen schließen und streiken. Es geht um das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG), mit dem den Apotheken 120 Millionen Euro jährlich über eine Erhöhung des Kassenabschlags weggenommen werden soll.

Und das ist schon das erste Problem des Streiks: Denn den Leuten auf der Straße die Hintergründe des Apotheken Honorars zu erklären, ist nicht so einfach. Das zweite Problem ist, dass die Apotheken ja weiter zumindest die Akutversorgung sicherstellen müssen. Wenn die Piloten streiken oder die Bahn, dann spüren die Menschen das sofort. Wenn die Apotheken die Versorgung trotzdem aufrecht erhalten, löst das nur wenig Druck auf den Gesetzgeber aus.

Das dritte Problem ist die öffentliche Wahrnehmung auch aufgrund der Berichterstattung in anderen Medien erscheinen Apotheker oft zu Unrecht als Krisengewinner während der Corona-Pandemie – Stichwort Maskengeld oder Impfzertifikate. Viele Menschen wissen nicht um die Probleme der Branche, sie sehen nicht das Apotheken sterben oder dass der Personalmangel viele Betriebe stark belastet.

Deswegen ist es gut, wenn die Apotheken hier ins Gespräch kommen und ein Zeichen setzen, notfalls auch mit einem Streik. Ob das allerdings an den Sparvorhaben von Bundesgesundheitsminister Lauterbach noch etwas ändern kann, bleibt leider zu bezweifeln.

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