Mecklenburg-Vorpommern

Apothekenreform: SPD-Ministerin fordert Korrekturen

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Berlin -

Die Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern bekommen Rückendeckung aus der Politik: Gemeinsam mit der Apothekerkammer will sich das Gesundheitsministerium für Änderungen am Reformentwurf einsetzen. In einem gemeinsamen Schreiben wird unter anderem eine Erhöhung der Vergütung gefordert. Apotheken ohne Apotheker dürfe es nicht geben.

In dem gemeinsamen Schreiben haben Ministerin Stefanie Drese (SPD) und Kammerpräsident Dr. Georg Engel die wichtigsten Punkte zusammengefasst, für die im anstehenden parlamentarischen Verfahren gekämpft werden soll. Dazu gehören unter anderem Regelungen, die es den Ländern ermöglichen sollen, regionale Besonderheiten bei der Aufstellung der Notfalldienstpläne zu berücksichtigen. In Mecklenburg-Vorpommern hätten sich beispielsweise Teildienste bewährt. Eine Honorierung dieser Teildienste sei daher zur Stärkung der Apothekenstandorte, insbesondere in dünn besiedelten Regionen, unbedingt erforderlich.

Anpassung des Honorars

„Eine umgehende Anpassung des Fixbetrages auf einen Betrag, der allen Interessen gerecht wird und regelmäßig an die allgemeinen Preissteigerungen angepasst wird, ist zwingend erforderlich, um weitere kurzfristige Apothekenschließungen zu vermeiden“, heißt es weiter in dem gemeinsamen Schreiben. Dabei müsse der prozentuale Aufschlag auf den Apothekeneinkaufspreis unverändert erhalten bleiben, damit sich die Versorgung mit hochpreisigen Arzneimitteln nicht weiter verschlechtere.

Keine Apotheke light

Eine klare Absage erteilten Ministerin und Kammerpräsident auch den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), Apotheken künftig auch ohne Anwesenheit eines Apothekers öffnen zu können. „Das Prinzip der persönlichen Leitung und Verantwortung des Apothekers beziehungsweise der Apothekerin muss erhalten bleiben. Der Betrieb von Apotheken durch PTA ist nicht sachgerecht“, heißt es in dem gemeinsamen Schreiben. Die schulische Ausbildung der PTA sei dafür nicht geeignet, zumal es sich auch um einen Mangelberuf handele. Stattdessen sollten neue repräsentative Berufsbilder entwickelt werden, zum Beispiel analog zu den früheren Pharmazieingenieuren.

Darüber hinaus dürften durch die geplante Notfallreform keine Doppelstrukturen im Nacht- und Notdienst geschaffen werden, die die prekäre Personalsituation weiter verschärfen könnten. „Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass eine sichere und wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch die inhabergeführte Apotheke auch zukünftig sichergestellt werden kann“, versprechen Engel und Drese.

„Ich bin Ministerin Drese und Staatssekretärin Grimm sowie ihrer zuständigen Fachabteilung dankbar, dass die Apothekerschaft in Mecklenburg-Vorpommern ihre Argumente vortragen konnte und diese nach Prüfung Gehör fanden“, erklärt Kammervize Marco Bubnick. „Mit durchschnittlich mehr als 70 km² versorgt eine einzelne Apotheke in Mecklenburg-Vorpommern Flächen, die in anderen Bundesländern von mehreren Apotheken abgedeckt werden. Es ist klar, dass für diese Tatsache unbedingt auch wirtschaftlich tragbare Lösungen gefunden werden müssen, um für alle Einwohner im Land in der Nacht und an Feiertagen auch künftig eine Arzneimittelversorgung gewährleisten zu können.“

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