NRW-Linke

Apothekenketten als Gnadenstoß APOTHEKE ADHOC, 16.01.2009 14:59 Uhr

Berlin - 

Der Landesverband der Partei Die Linke in Nordrhein-Westfalen hat sich mit Nachdruck gegen Apothekenketten ausgesprochen: „Unser Gesundheitssystem ist schon marode genug; die Übernahme des Apothekenwesens durch Ketten und Filialisten könnte sich wie ein Gnadenstoß auswirken“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Linken NRW, Ralf Michalowsky. Der Versuch von Kapitalgesellschaften wie DocMorris, den Arzneimittelmarkt ihren Profitinteressen zu unterwerfen, müsse abgewehrt werden, so der Politiker weiter.

Sollte der Europäische Gerichtshof (EuGH) das Fremdbesitzverbot kippen, befürchten die Linken norwegische Verhältnisse. „In Norwegen wird der patientenorientierte Verbraucherschutz durch unabhängige Apotheken von einem gewinnorientierten Marketing durch vertikal integrierte Apothekenketten verdrängt“, warnt die Linke. Leistungen der Apotheken seien dort „mit gravierenden negativen Konsequenzen“ liberalisiert worden. So würden etwa 40 Prozent aller OTC-Medikamente mittlerweile ohne Beratung in Tankstellen, Lebensmittelgeschäften und Kiosken abgegeben.