Union und SPD wollen das Apothekenhonorar deutlich anheben und auch andere Zugeständnisse einführen. Dabei hat die AG Gesundheit sogar einen groben Zeitplan vorgelegt – und die Kosten beziffert.
Laut dem Papier der AG soll das Apothekenfixum einmalig auf 9,50 Euro erhöht werden. In Regionen mit geringer Apothekendichte kann es sogar auf bis zu 11 Euro steigen. Danach soll es Verhandlungen mit den Kassen geben. Außerdem sollen Skonti wieder erlaubt werden, Nullretaxationen verboten und Apotheken in Präventionsangebote eingebunden werden.
Die Verhandler räumen ein, dass all das viel Geld kosten wird. Alleine die Anhebung des Fixums im Rahmen von Verhandlungen um 1,65 Euro würde bei 700 Millionen Packungen zu Mehrausgaben von 1,15 Milliarden Euro führen. Diese seien abhängig von Zeitpunkt der Umstellung, im Papier wird 2026 angepeilt.
Woher in der Aufstellung plötzlich der Betrag von 10 Euro kommt, ist unklar. Möglicherweise ist er als Mittel zwischen Stadt- und Landapotheken gemeint.
Andererseits werden 75 Millionen Euro zusätzlich für Zuschläge an Apotheken im ländlichen Raum ausgewiesen. Hier ist bereits von einem Start in der zweiten Jahreshälfte die Rede. Die Gelder sollen aus dem Topf für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) finanziert werden – genauso wie weitere 25 Millionen Euro pro Jahr, die für Präventionsangebote in Apotheken ausgegeben werden sollen. Auch hier soll ab der zweiten Jahreshälfte das Geld fließen.
Die Folgen der Abschaffung von Nullretaxationen können nicht beziffert werden, denn diese seien „abhängig von Apothekerverhalten“. Hier sei ein „hohes Ausgabenpotential“ möglich. Dagegen sei die Wiedereinführung von Skonto für die GKV „finanzneutral, da Verschiebung zwischen Großhandel und Apotheke“. Gerechnet wird mit 15.000 Euro je Apotheke.