Bayern

„Busse bieten keine vernünftige Versorgung“ Carolin Bauer, 05.09.2013 08:57 Uhr

Berlin - 

Die Union stößt mit ihren Vorschlägen zu rollenden Apotheken auf Unverständnis. Die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) mahnt die CSU zur Vorsicht: Der Politik sollten ländliche Strukturen inklusive Apotheken wichtig sein. „Nur so bleiben die Menschen weiter auf dem Land wohnen“, sagt BLAK-Präsident Thomas Benkert. „Es gibt keine vernünftige Versorgung aus Apothekenbussen heraus.“

Benkert will demnächst das Gespräch mit CSU-Spitzenkandidatin Gerda Hasselfeldt suchen. Der Vizepräsident der Bundesapothekerkammer leitet im Wahlkreis der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin die Apotheke Mammendorf. „Ich denke, wir können das mit der Politik abklären“, sagt Benkert.

Mit Unions-Fraktionsvize Johannes Singhammer hat sich Benkert nach eigenen Angaben bereits über die Passage im Wahlprogramm ausgetauscht. Der Politiker habe Entwarnung gegeben, sagt Benkert. „Es wird hoffentlich keine Mehrheit dafür in der CSU geben.“ Apothekenbusse schadeten der ländlichen Struktur, die mit der Notdienstpauschale gestützt werden solle.

Busse seien „kontraproduktiv“, betont Benkert. Mobile Apotheken könnten nicht mit einem kompletten Warenlager bestückt sein. Außerdem sei die Versorgung mit Arzneimitteln nur ein paar mal die Woche nicht ausreichend. „Wenn über den Bus aber nur Sahnestücke wie Aspirin verkauft werden, fehlt der Umsatz in den Vor-Ort-Apotheken“, warnt Benkert.

Außerdem gebe es genug rechtliche Möglichkeiten, um auch künftig eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. „Die Patienten werden aus meiner Sicht immer versorgt werden können“, so Benkert.

Die Apotheken leisteten schon heute Botendienste. Zudem seien Zweigapotheken mit eingeschränkte Öffnungszeiten denkbar. Ein Bus könne zudem die Anforderungen bei Rabattverträgen oder die Beratungsleistung nicht übernehmen.

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