Apothekenanteil rückläufig Alexander Müller, 01.02.2008 12:35 Uhr
Das Apothekenentgelt ist im vergangenen Jahr aktuellen Zahlen der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zufolge trotz wachsender Gesamtausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel stabil bei 3,9 Milliarden Euro geblieben. Relativ gesehen ist der Anteil der Apotheken damit von 16,5 Prozent auf 15,2 Prozent zurückgegangen. Erstmals sei mehr Geld für die Mehrwertsteuer ausgegeben worden als für die Honorierung der Apothekenleistungen, erklärte ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Jürgen Seitz in Berlin.
Insgesamt sind die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel laut ABDA um rund 8 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro gestiegen. Abzüglich der Sondereffekte durch die Mehrwertsteuererhöhung und der politisch intendierten Mehrausgaben für Impfstoffe liege der Anstieg bei 3,4 Prozent, so Seitz.
Obwohl die Apotheker bei der Umsetzung der Rabattverträge zu mehr als 24.000 Arzneimitteln einen bedeutenden Mehraufwand durch Beratung und Umstellung der Versicherten geleistet hätten, seien sie an den Einsparungen nicht beteiligt worden, kritisierte Karl-Heinz Resch, ABDA-Geschäftsführer für Wirtschaft und Soziales. Im Gegenteil: „Ein Mehr an Leistung in den Apotheken korrespondiert mit einem Weniger an Bezahlung.“ So sei im April vergangenen Jahres der Apothekenabschlag von zwei Euro auf 2,30 Euro je Packung erhöht worden, was die Kassen um fast 100 Millionen Euro entlastet habe.
Für 2008 rechnet die ABDA mit einem Anstieg der Arzneimittelausgaben zwischen 5 und 6 Prozent.