Kassenabschlag

Apotheken zahlten 1,37 Milliarden Euro Patrick Hollstein, 05.02.2010 12:27 Uhr

Berlin - 

Im vergangenen Jahr haben die Apotheken nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IMS Health 1,37 Milliarden Euro Kassenabschlag geleistet. Bei einem Abschlag von 2,30 Euro entspricht das 596 Millionen Packungen und knapp 63.500 Euro pro Apotheke. Im Streit um die rückwirkende Absenkung des Kassenabschlags auf 1,75 Euro geht es also um 328 Millionen Euro oder 15.000 Euro pro Apotheke. Ein gesenkter Apotheken-Rabatt brächte den Kassen also rund 1 Milliarde Euro.

Insgesamt sparten die Kassen laut IMS durch Zwangsrabatte im vergangenen Jahr 2,3 Milliarden Euro: Zum Beitrag der Apotheken kommen die Abschläge der Hersteller in Höhe von 935 Millionen Euro.

Vor Abzug der Zwangsrabatte sowie der Zuzahlungen der Versicherten lagen die Ausgaben der Kassen für Arzneimittel, Impfstoffe und Diagnostika laut IMS im vergangenen Jahr bei 30,9 Milliarden Euro. Das sind 4,4 Prozent mehr als 2008. Ohne Impfstoffe lagen die Ausgaben bei 29,7 Milliarden Euro (+5,3 Prozent). Die Einsparungen aus den Rabattverträgen sind nicht berücksichtigt; laut IMS sind im generikafähigen Markt 59 Prozent der Packungen „rabattgeregelt“.

Insgesamt wurden 676 Millionen Packungen abgegeben, das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem im fachärztlichen Bereich sind die Kosten laut IMS gestiegen. Die Abweichungen zu den kürzlich veröffentlichten ABDA-Zahlen ergeben sich aus den unterschiedlichen Datengrundlagen.