Apotheken und Praxen: Gemeinsam für Reformen Julia Germersdorf, 13.09.2023 18:14 Uhr
In Nordrhein treten Apotheker, Hausärzte und MFA gemeinsam an, um ihre Fforderungen durchzusetzen. Die Politik lobe immer wieder die Leistungen in der ambulanten Gesundheitsversorgung – honoriert würden diese aber nicht entsprechend, so das Aktionsbündnis aus Apothekerverband, Hausärzteverband und dem Landesverband West des Verbandes medizinischer Fachberufe.
Keine der Versprechungen würden eingehalten, weder was die Stärkung der primärärztlichen Versorgung noch die Stärkung der Apotheken angehe. Stattdessen stagniere etwa das Apothekenhonorar seit Jahren, noch dazu sei der Kassenabschlag seit Februar erhöht worden.
„Wir wollen alle Patienten auch in Zukunft sicher versorgen. Das muss aber auch bezahlt werden.“ Die mangelnde politische, finanzielle und wertschätzende Unterstützung der Politik stehe im krassen Missklang dazu. Angesichts der „eklatanten Unterfinanzierung“ und einer „immer weiter zunehmenden Versorgungslast“ fordert das Aktionsbündnis, die Honorare und Vergütungen jetzt zu erhöhen und kontinuierlich an die steigenden Anforderungen anzupassen: „Wir brauchen angemessene Honorare, die sich am Arbeitsaufwand und an den steigenden Kosten orientieren.“
Die Beratung und Behandlung der Patientinnen und Patienten müsse im Mittelpunkt stehen und keine überbordende Bürokratisierung, die auch eine schnelle Versorgung erschwert. „Immer mehr belasten zunehmende Mangelverwaltungsaufgaben und Lieferengpässe vor dem Hintergrund von Personalmangel und auch demografiebedingt steigende Patientenzahlen die medizinische und pharmazeutische Tätigkeit in den Hausarztpraxen und Apotheken. In der Vergütung wird dies schon lange nicht mehr ausreichend abgebildet.“
Die Hauptlast in der ambulanten Versorgung vor Ort tragen laut Erklärung die Hausarztpraxen und die Apotheken mit ihren Teams. „Wer die Zukunft der Primärversorgung sichern will, muss die vorhandenen Gesundheitsversorger partnerschaftlich in die Planungen einbinden. Eine flächendeckende Versorgung aufrecht zu erhalten, wird nur gemeinschaftlich möglich sein. Hierzu brauchen junge Hausärztinnen und Hausärzte, Apothekerinnen und Apotheker verlässliche Perspektiven für die Niederlassung.“
Die Generation Z sei bereit, unternehmerische Risiken einzugehen. „Aber die Bundesregierung muss auch dafür sorgen, dass Leistungen der Arztpraxen und Apotheken und ihrer Beschäftigten vollständig bezahlt werden. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die aber in der Gesundheitspolitik in Vergessenheit geraten ist. Es muss sich etwas ändern, und zwar sofort. Die Zeit für die Politik, eine sichere ambulante Versorgung in Zukunft zu sichern, wird immer kürzer.“