Die politischen Veränderungen für Apotheken sind aus Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ausgeglichen. Die schwarz-gelbe Regierung sei – trotz zusätzlicher Belastungen für Apotheken – auch auf deren Wünsche eingegangen, sagte Merkel im Interview mit der Apotheken Umschau.
Zwar müssten die Apotheker durch die Rabattverträge tatsächlich „mehr von dem tun, was sie am besten können: ihre Kunden vertrauensvoll beraten“ – und das ohne dafür honoriert zu werden: „Wir sind jedoch in verschiedenen Punkten auch auf die Belange der Apotheken eingegangen.“
Neben der Sicherstellung und Finanzierung des Nacht- und Notdienstes habe die Regierung im vergangenen Jahr auch die Vergütung der Apotheken erhöht: „Für sie positive und negative Veränderungen halten sich die Waage“, so die Kanzlerin.
Apothekenketten soll es unter der Union nicht geben. Die jetzige Form der inhabergeführten Apotheke habe sich aus ihrer Sicht bewährt, sagte Merkel. „Daran wird die christlich-liberale Bundesregierung nichts ändern.“
Merkel zufolge zählt es zu den schwierigsten politischen Aufgaben, die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen richtig zu setzen. Das medizinische Personal müsse gut und motiviert arbeiten können, gleichzeitig dürften die Kosten für die Gemeinschaft nicht aus dem Ruder laufen, so die Kanzlerin.
Die Kanzlerin forderte ein, dass eine Gewinnorientierung bei ärztlichen Handeln keine Rolle spielen dürfe. Die allermeisten Ärzte arbeiteten gewissenhaft, so Merkel. Es müsse aber streng kontrolliert werden, dass eine Therapie nicht deshalb ausgewählt werde, weil sie sich für den Behandelnden lohne.
Am System der privaten Krankenversicherung will die Kanzlerin festhalten: „Es ist ein gewachsenes und im Großen und Ganzen bewährtes System.“ Das „Zwei-Säulen-Prinzip“ aus GKV und PKV habe sich bewährt.
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