Modellprojekt in Nordrhein

Apotheken können BKK-Versicherte impfen

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Berlin -

Der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) kann sein Modellprojekt zu Grippeimpfungen in Apotheken ausweiten: Auch Versicherte verschiedener Betriebskrankenkassen (BKKen) können sich ab sofort in Apotheken an Rhein und Ruhr gegen Influenza impfen lassen. Dies ermöglichen der Beitritt des BKK-Landesverbandes Nordwest und die entsprechende Teilnahmeerklärung der einzelnen Kassen. Rund 530 impfberechtigte Apotheken in ganz Nordrhein bieten das Impfen an.

„Wir freuen uns, dass nach der AOK Rheinland/Hamburg jetzt auch schon zahlreiche Betriebskrankenkassen des BKK-Landesverbandes Nordwest ihren Mitgliedern Grippeimpfungen in Apotheken anbieten“, so Verbandschef Thomas Preis. „Unser Impfangebot wurde seit dem Beginn von zahlreichen Bürgern genutzt. Das Angebot der Apotheken ist flächendeckend und immer gut erreichbar.“

Dr. Dirk Janssen, Vorstand des BKK-Landesverbandes, ergänzt: „Um die Impfquote zu erhöhen, brauchen wir auch beim Grippeschutz niedrigschwellige Angebote für die Menschen, die nicht regelmäßig zum Arzt gehen. Ich bin mir sicher, dass die Apotheken hierfür erstklassige Partner sind.“

Erste wissenschaftliche Auswertungen belegten bereits im Mai den erfolgreichen Start des Modellprojekts: Demnach hat das Impfangebot der Apotheken insbesondere Menschen erreicht, die sich sonst nicht hätten impfen lassen. Dies, so die mit der Evaluation beauftragten Forscher Professor Dr. Uwe May und Cosima Bauer, decke sich auch mit den Erfahrungen anderer Länder, in denen Apotheken schon viele Jahre regelhaft impfen. Auch dort werde das Impfangebot der Apotheken nicht als Konkurrenz zum Impfangebot der Ärzte gesehen, sondern als wichtige Ergänzung. Besonders für Menschen, die eigentlich eher selten zum Arzt gehen würden.

Ein weiteres Evaluationsergebnis betraf die Sicherheit: „Es sind keine Komplikationen aufgetreten. Die Impfungen in der Apotheke verliefen somit sicher und unkompliziert“, so May. In Anbetracht einer jährlichen Impflücke von rund 25 Millionen Menschen allein bei der Influenza können die Apotheken aus Versorgungssicht und aus gesundheitsökonomischer Perspektive einen entscheidenden Beitrag leisten, Erkrankungen und Todesfälle zu vermeiden und Kosten im Gesundheitswesen und der Volkswirtschaft einzusparen.

Allerdings bleibe es wichtig, dass weitere Krankenkassen mitmachen. „Nur so können die Durchimpfungsraten bei den Grippeimpfungen gesteigert werden“, so Preis. Schließlich sei Deutschland von den 75 Prozent, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angestrebt werden, noch sehr weit entfernt.

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