Zusammen mit Landwirten & Logistikern

Apotheken beim „Generalstreik“ am 8. Januar?

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Berlin -

Manchen Apotheker:innen ist die aktuelle Protestpause zu ruhig – insbesondere nachdem Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kurz vor Weihnachten noch seine Eckpunkte für die Apothekenreform über die Presse lanciert hatte. Wie also anknüpfen an die Proteste im November? Henry Schwabe würde am liebsten zusammen mit den Landwirt:innen und Logistiker:innen am 8. Januar in Berlin auflaufen. Von seinem Verband bekam er dazu eine Absage.

Nach dem Jahreswechsel meldete sich Schwabe, Inhaber der Glück-Auf Apotheke in Sangerhausen, bei anderen Apotheken aus Sachsen-Anhalt und auch dem Landesapothekerverband (LAV): Die Apothekerschaft solle die Gelegenheit nutzen und der Bundesregierung noch einmal ihre Positionen deutlich machen.

„Herr Lauterbach hat uns nun ein ‚tolles Weihnachtsgeschenk‘ bereitet“, so Schwabe. Daher sollten sich die Apotheken beim anstehenden Protest der anderen Branchen anschließen und „unseren Protest zur Politik der Ampelregierung zum Ausdruck bringen“.

„Ich fordere hiermit den LAV-Vorstand auf, umgehend eine Kurzabfrage zur Beteiligungsbereitschaft der Apotheken Sachsen-Anhalts zu erheben und bei einem Mehrheitsvotum die Schließungen der Apotheken für den 8. Januar 2024 zu empfehlen“, schreibt Schwabe. Bei den zu erwartenden Straßenblockaden und wegen des Streiks der Lokführer würde es ohnehin schwierig werden, an dem Tag in die Apotheke zu gelangen.

LAV: Organisation nicht machbar

Doch der LAV erteilt Schwabe dafür eine Absage: „Wir haben viel Verständnis für Ihre Ungeduld, aber haben Sie bitte auch Verständnis, dass einen Mitgliederbefragung mit einer gegebenenfalls anschließenden landesweiten Protestorganisation nicht bis zum 8. Januar machbar ist“, antwortet Geschäftsführer Matthias Clasen. Die Abda plane jedoch selbstverständlich selbst weitere Protestmaßnahmen, „sollte die Politik sich nicht in absehbarer Zeit zumindest in unsere Richtung bewegen“, so Clasen. „Dies bleibt gegenwärtig abzuwarten.“

Schwabe hätte sich mehr erhofft: „Wir müssen da dranbleiben!“ Einzelne Protestaktionen wie im November verfehlten ihre Wirkung, daher hätte er einen gemeinsame Demo wie in der kommenden Woche begrüßt, um zu zeigen, „dass es auf breiter Front Gegenwind gibt“. Nun vereinzelt und ohne die Rückendeckung der Standesvertretung teilzunehmen, hält er für sinnlos.

Der Apotheker hat zudem nur noch wenig Verständnis für die Vorgehensweise der Abda. Dass diese sich den Protest im Juni auf die Haben-Seite schreibt, hält er für falsch, schließlich sei das von der Basis initiiert gewesen. Und auch sonst ist er nicht zufrieden mit der Arbeit der Standesvertretung: „Wofür brauche ich Abda eigentlich noch?“

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