Nordrhein-Westfalen

Apotheker: Keine Mehrausgaben für PTA-Ausbildung

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Düsseldorf -

In Nordrhein-Westfalen startet die Kampagne „NRW braucht PTA“. Zuvor hatte die Landesregierung angekündigt, die Zuschüsse für die PTA-Schulen zu streichen. Die Apothekerorganisationen kritisieren die Entscheidung der rot-grünen Regierung und fordern eine Verlagerung der Ausbildung an Berufskollegs. Die Apotheker wollen ihren Finanzierungsanteil an der Ausbildung zudem nicht aufstocken.

Bislang wird die PTA-Ausbildung mit monatlich 73 Euro pro Schüler vom Land unterstützt. Rund 10 Prozent der Kosten von insgesamt etwa 300 Euro im Monat pro Schüler kommen von den Apothekerorganisationen. Den Großteil der Ausbildungskosten zahlen die PTA-Schüler. Das Schulgeld liegt durchschnittlich bei 200 Euro im Monat. Die Höhe der Gebühren unterscheidet sich je nach Schule.

Fiele die Unterstützung durch das Land weg, müssten die Schüler höhere Gebühren zahlen, befürchten die Apothekerorganisationen: Sie monieren, dass ein höheres Schulgeld junge Menschen davon abhält, sich für den PTA-Beruf zu entscheiden. Auch für die Schulen hätte das Konsequenzen: Blieben die Bewerber aus, könnten die Schulen den Lehrbetrieb nicht aufrecht erhalten.

Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, bezeichnete die Entscheidung der Landesregierung als „unsolidarisch“. Der ohnehin schon geringe Zuschuss dürfe nicht gestrichen werden. Preis geht sogar einen Schritt weiter: „Das Schulgeld an sich ist unsozial.“

Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, hält nichts von dem Vorschlag der NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne), die Apotheker per Gesetz zu einer höheren Beteiligung an der Ausbildung zu verpflichten: Schließlich blieben nur etwas mehr als 50 Prozent der PTA auch in den Apotheken. Andere Arbeitgeber seien etwa Krankenhäuser, die pharmazeutische Industrie oder Krankenkassen.

Hinzu komme, dass sich die Apothekerkammern als öffentliche Körperschaften gar nicht an den Schulen beteiligen dürften, so die Kammerpräsidentin von Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening. Sollte das Gesetz also tatsächlich so geändert werden, wie es derzeit geplant ist, werde man über eine Klage nachdenken.

Die Apothekerorganisationen fordern zudem die Verlagerung der PTA-Ausbildung in Berufskollegs. Dies würde bedeuten, dass die Ausbildung für die Schüler kostenlos sei und sie zudem die Fachhochschulreife erreichten, erklärt Overwiening. Da die Berufskollegs bereits existierten, könne die Ausbildung in vorhandene Strukturen integriert werden. Das würde auch eine Angleichung an die Systeme in 14 weiteren Bundesländern mit sich bringen. Lediglich in Hessen sind die PTA-Schulen wie in Nordrhein-Westfalen nicht an die Berufskollegs gekoppelt.

Auf der Webseite nrw-braucht-pta.de kann ab sofort eine Petition unterschrieben werden, die die Landesregierung zum Handeln auffordert. In den nächsten acht Wochen wollen die Apotheker 15.000 Unterschriften sammeln. Die Kampagne, dazu gehören auch Flyer und Plakate in den Apotheken, koste die Organisationen bis zu mehreren zehntausend Euro, so Engelen.

Dr. Klaus Michels, Vorsitzender des Apothekerverbands Westfalen-Lippe, fügte hinzu, dass es zur Verlagerung der PTA-Ausbildung in Berufskollegs bereits Gespräche in den Ministerien gegeben habe. Die Angliederung sei politisch aber nicht gewollt.

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