Die Notdienstpauschale ist fix: In den kommenden Tagen wird das Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz (ANSG) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Mit Blick auf die auslaufende Legislaturperiode können die Apotheker mit der schwarz-gelben Bundesregierung mehr als zufrieden sein, meint CDU-Gesundheitsexperte Willi Zylajew. Nach der Verabschiedung des ANSG stehe fest, dass die Koalition ein Maßnahmenpaket für die Apotheker geschnürt habe, „das weit über die Erste-Hilfe-Versorgung hinausgeht“, so Zylajew in einem Kommentar, der im gesundheitspolitischen Nachrichtendienst GPK erschienen ist.
Mit dem ANSG erhalte der Apothekennotdienst eine deutliche Aufwertung, konstatiert Zylajew. Denn gerade Apotheken auf dem Land seien durch die Regelung mit der Notdienstgebühr belastet worden. Stadtapotheken hingegen profitierten aufgrund der höheren Kundenfrequenz.
Nach eigenem Bekunden hat Zylajew sich selbst über die wirtschaftliche Lage der Pharmazeuten informiert. „Der Frust auf Seiten der Landapotheker war groß. Dies bekamen auch die Gesundheitspolitiker christlich-liberalen Koalition in zahlreichen Gesprächen in ihren Wahlkreisen und in Berlin zu spüren“, so Zylajew.
Auch Zylajew hatte seinen eigenen Ansprechpartner in den Vorbereitungen des ANSG: „Ich stand insbesondere mit mit dem Vorsitzenden des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, in intensivem Kontakt und habe mit ihm die gesetzgeberischen Handlungschancen bereits im Sommer des vergangenen Jahres erörtert.“
Zylajew und Preis verbindet der Wahlkreis des CDU-Politikers: Zylajew ist gebürtiger Kölner und gewann bei der Bundestagswahl 2009 den Wahlkreis Erftkreis. In den vergangenen vier Jahren war er pflegepolitischer Sprecher der Bundesregierung.
Zwischen 1995 und 2002 gehörte er zudem dem nordrhein-westfälischen Landtag an, 2002 zog er über die Landesliste NRW in den Bundestag ein. In der kommenden Legislatur wird sich Zylajew aber nicht mehr zur Wahl stellen.
Bei den Treffen mit Preis wurde auch das Thema „Rezeptur-Vergütung“ thematisiert. Dabei sei schnell klar geworden, dass eine Erhöhung dieser Gebühren „keine Besserung des Zustandes“ gebracht hätte, so Zylajew. Vielmehr seien zielgenauen Hilfen nötig gewesen.
Zylajew bezieht auch Stellung zu den Kritikern, die sich über das lange Gesetzgebungsverfahren des ANSG beschwert haben. Bei den Betroffenen überwiege die Freude über das Gesetz, so Zylajew. Auch die ABDA habe in mehreren Stellungnahmen sowohl das Ziel des Gesetzes als auch die Ausgestaltung der Notdienstpauschale begrüßt.
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