Vergangene Woche besuchte der Gesundheitspolitiker Robert-Martin Montag (FDP) die Berg-Apotheke im thüringischen Meiningen. Vor Ort tauschte er sich mit dem Apothekenteam darüber aus, wie die Vor-Ort-Apotheken gestärkt werden könnten. Initiiert wurde der Besuch vom Apotheker Sebastian Hocke. Gemeinsam diskutierte er mit Montag über die Zukunft der Apotheken.
„Gute Politik beginnt stets mit dem Blick auf die Wirklichkeit“, betonte Montag. Für ihn stehe fest, dass in der nächsten Legislaturperiode die Stärkung der regionalen Versorgungsstrukturen oberste Priorität haben müsse.
„Um die Apotheken zu erhalten, müssen wir uns auch politisch einbringen“, erklärte Hocke. Das Treffen, an dem auch Dr. Alexander Schneeberg vom Thüringischen Apothekerverband teilnahm, wurde laut des Apothekers zu einer produktiven Brainstorming-Runde. Diskutiert wurde dabei unter anderem, wie Apotheken sich zukunftsfähig aufstellen könnten.
„Die Apotheke muss sich wandeln“, betonte Hocke. Die Zukunft sehe er in Präventionsangeboten wie einfachen Bluttests oder Vitamin-D-Spiegel-Messungen, die auch Hausärzte entlasten könnten.
Montag habe sich auch für den Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen (pDL) und Impfungen ausgesprochen. Allerdings brauche es laut Hocke zuallererst einen Bürokratieabbau, damit die Apothekenteams überhaupt die nötige Zeit für solche Angebote fänden. Zudem müsse die Honorierung überarbeitet und dynamisiert werden, um der Inflation gerecht zu werden.
Auch der Versandhandel mit Arzneimitteln sei thematisiert worden. „Versandhändler haben aktuell ungleiche Bedingungen“, erklärte Hocke. Müssten sie jedoch denselben Standards genügen – etwa durch GDP-konforme Transporte – würden die höheren Lieferkosten das Interesse an ihnen verringern.
„Wir müssen weiter dafür kämpfen, dass die Apotheken vor Ort bestehen bleiben“, erklärte Hocke abschließend. Dies liege auch im Interesse der Apothekenteams: „Je mehr Apotheken überleben, desto weniger Notdienste muss zum Beispiel jede einzelne übernehmen.“