Mit Tränen in den Augen hat sich Daniel Bahr aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) verabschiedet und an seinen Nachfolger Hermann Gröhe (CDU) übergeben. Ob die Apotheker Bahr nachweinen werden, ist eine andere Frage. Seine Leistung im Ministerium bewerten die Pharmazeuten ganz unterschiedlich.
Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC erhielt Bahr von den Teilnehmern am häufigsten die Schulnote „befriedigend“ (29 Prozent). Aber fast ebenso viele (27 Prozent) vergaben nur ein „ausreichend“.
Für jeden Vierten war die Leistung des Ministers sogar richtig mies: „Mangelhaft“ urteilten 18 Prozent, weitere 11 Prozent sogar „ungenügend“. Auf der anderen Seite sehen 13 Prozent Bahrs Leistung als „gut“ an, vereinzelt (2 Prozent) wurde sogar die Spitzennote „sehr gut“ vergeben.
Unter dem Strich steht für Bahr eine Durchschnittsnote von 3,8. Das sieht auf dem Zeugnis nicht besonders gut aus, aber der Ex-Minister muss sich ja auch nicht bei den Apothekern bewerben. Apropos: Über seine künftige berufliche Beschäftigung hat Bahr bislang keine Aussagen gemacht.
Die Sympathiewerte von Bahr bei den Apothekern entsprechen deren Verhältnis zur FDP: Vor der Bundestagswahl 2009 hätte jeder dritte Pharmazeut Bahr direkt zum Gesundheitsminister gewählt. Die FDP wäre sogar stärkste Kraft im Parlament geworden.
Zwei Jahre später war die Euphorie verflogen: Bei einer Umfrage im Herbst 2011 gaben zwei Drittel an, Bahr sei eine Fehlbesetzung. Die FDP wäre bei den Apothekern schon damals aus dem Bundestag geflogen.
Zuletzt hatten sich die Zustimmungswerte für Bahr wieder etwas erholt: Vor der Bundestagswahl am 22. September hätten sich 20 Prozent der Apotheker Bahr erneut als Minister gewünscht. Das reichte immerhin für Platz 2 – hinter Jens Spahn (CDU). Für den hat es bekanntlich aber auch diesmal nicht gereicht.
An der jüngsten Umfrage nahmen zwischen dem 16. und 18. Dezember 2013 insgesamt 505 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.
APOTHEKE ADHOC Debatte