Es ist noch nicht allzu lange her, da hat der Wechsel des früheren Kanzleramtsministers Ronald Pofalla zur Deutschen Bahn die Gemüter der Republik erhitzt. Nun geht mit Daniel Bahr (FDP) erneut ein ehemaliger Spitzenpolitiker in die Wirtschaft: Der Ex-Gesundheitsminister soll ab November bei der Allianz Private Krankenversicherung als Generalbevollmächtigter seine Sporen verdienen. Ein Großteil der Leser von APOTHEKE ADHOC sieht den Wechsel kritisch.
Knapp jeder zweite Teilnehmer einer Umfrage zu dem Thema findet den Wechsel „schlimm“: Für wen habe er nur als Gesundheitsminister gearbeitet, lautet die Frage. Weitere 26 Prozent sind zwiegespalten: Es sei okay, dass Bahr in die Wirtschaft wechsele – der neue Job in der PKV habe aber Geschmäckle.
27 Prozent der Teilnehmer finden den Wechsel gut. Bahr habe das Know-How für den Job. 2 Prozent hatten keine Meinung zu dem Thema. An der Umfrage nahmen am 30. September und 1. Oktober 178 Leser innen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.
Ähnlich wie die Befürworter hatte der FDP-Politiker selbst argumentiert: Der Wechsel zwischen Wirtschaft und Politik sei sinnvoll und müsse möglich sein, denn beide profitierten davon, so Bahr im Interview. „In der Wirtschaft schadet es nicht, wenn man weiß, wie politische Zwänge und Entscheidungen zustande kommen und in der Politik nutzt es, wenn man weiß wie Wirtschaft funktioniert.“
Seit längerem fordern Initiativen, aber auch Politiker Karenzzeiten beim Wechsel zwischen Politik und Wirtschaft, um Interessenkonflikte zu vermeiden. In der kommenden Woche berät der Bundestag wieder über Regelungen zur Karenzzeit.
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