Sie sehen sich nicht besonders oft, müssen aber idealerweise gut zusammen funktionieren: Von einer guten Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker profitieren vor allem die Patienten. Aber auch die Heilberufler können sich das Berufsleben erleichtern, wenn die Kommunikation stimmt. Aber wie ist es allgemein um das Verhältnis der Berufsgruppen bestellt? Bei einer APOSCOPE-Umfrage gaben Apothekenteams an, wo es am meisten hakt.
Insgesamt ist das Bild positiv: Eine Mehrheit von 52,3 Prozent hat ein gutes Verhältnis zu den Ärzten in der Umgebung, weitere 19,6 Prozent sogar ein sehr gutes. Noch einmal 23,5 Prozent bezeichnen das Verhältnis als „eher gut“, dagegen nur 2,3 Prozent als „eher schlecht“. Als noch schlechter hat keiner der Befragten die Zusammenarbeit empfunden.
Es gibt allerdings Unterschiede zwischen den Berufsgruppen: Während die Apothekeninhaber mit 78,3 Prozent und Filialleiter mit 68,8 Prozent besonders häufig angaben, ein mindestens gutes Verhältnis zu den Ärzten zu haben, sind es bei den angestellten Apothekern nur 58,2 Prozent. Die PTA kommen dagegen viel besser mit den Praxen aus: 80,3 Prozent haben ein gutes Verhältnis zu diesen, davon 20,5 Prozent sogar ein sehr gutes.
Wie gut oder schlecht man miteinander auskommt, ist meistens eine Frage der Kommunikation. Probleme in der Zusammenarbeit können nur gelöst werden, wenn sie offen angesprochen werden. Tatsächlich gaben 47,4 Prozent der Teilnehmer an, mehrmals am Tag im Austausch mit den Ärzten zu sein. Weitere 10,8 Prozent immerhin einmal am Tag. Mehrmals in der Woche haben 24,2 Prozent der Befragten an, mit einem Kontakt pro Woche kommen 9,2 Prozent aus. Noch seltener ist dies in 7,2 Prozent der Fälle.
Auffällig ist: Je intensiver die Apotheken mit den Praxen in Kontakt stehen, desto mehr ist dies Sache der Angestellten. In der Kategorie „mehrmals täglich“ liegen zum Beispiel die PTA mit 58,2 Prozent deutlich vor den Inhabern mit 34,8 Prozent. Auch Filialleiter haben insgesamt mehr Kontakt als Inhaber.
Gegenstand dieser Kommunikation dürften in vielen Fällen Rezeptprobleme sein, die offenbar zum Alltag in vielen Apotheken gehören: Fast jeder zweite Teilnehmer (49,7 Prozent) gab an, dass dies mehrmals am Tag der Fall ist. Bei weiteren 12,7 Prozent mindestens einmal am Tag. Immer noch mehrmals in der Woche bemängeln 19,9 Prozent Rezeptprobleme mit den Praxen, 9,2 Prozent einmal pro Woche. Damit bleiben nur 7,2 Prozent, bei denen das solche Probleme seltener auftauchen, da 1,3 Prozent der Teilnehmer keine Angaben machten.
Immerhin sind die Teams in den Apotheken insgesamt zufrieden mit dem Umgang mit solchen Problemen. 63,9 Prozent sind mit der Lösung zufrieden, 21,2 Prozent davon sogar „sehr zufrieden“. Immerhin noch eher zufrieden sind 28,8 Prozent. Dagegen sind 5,6 Prozent „eher unzufrieden“ mit der Lösung von Rezeptproblemen, 1,3 Prozent sogar „unzufrieden“. Bei den PTA haben die Praxen in diesem Punkt einen besseren Stand als bei den Inhabern.
Die Mediziner sind in der Apotheke auch ganz gut angesehen. Die Kompetenz der Ärzte bezeichnen 39,9 Prozent als „gut“, weitere 8,5 Prozent sogar als „sehr gut“. Noch einmal 41,8 Prozent bewerten die Kollegen in den Praxen immerhin noch als „eher gut“. Allerdings sehen auch 8,2 Prozent die Kompetent als „eher schlecht“, nur sehr vereinzelt (0,7 Prozent) fällt die Bewertung noch schlechter aus.
Und wie sieht es andersherum aus? Welche Note würden die Ärzte wohl den Apotheken geben? Die Teams in der Offizin sind diesbezüglich selbstbewusst: 52,6 Prozent denken, die Ärzte würden ihnen die Note „gut“ geben, 17,3 Prozent rechnen sogar mit der Bestnote „sehr gut“. Immerhin 23,2 Prozent sehen sich als „eher gut“, nur eine Minderheit von 2,6 Prozent sieht sich als „eher schlecht“.
An der Umfrage von APOSCOPE im Auftrag von APOTHEKE ADHOC nahmen im März insgesamt 306 Inhaber und Mitarbeiter aus Apotheken teil.
APOTHEKE ADHOC Debatte