In der vergangenen Woche wurden durch den Hessischen Apothekerverband (HAV) weitere Protestmaßnahmen gegen die Apothekenreform angekündigt. Nun folgt ein weiterer Schritt: Der HAV ruft seit dem 1. Juli per Petition zur Unterschrift auf. Das Motto: „Gegen das geplante Apothekenreformgesetz – keine ‚Apotheken ohne Apotheker!‘“
Sollte sich das Gesetz zur Apothekenreform durchsetzen, könnte es laut der einem Plakat der Abda-Kampagne bald heißen: „Nächste Apotheke? Da ganz hinten!“ Um das zu vermeiden, startete der HAV heute eine Petition. Denn: Würde die Bundesregierung am 17. Juli über einen vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegten Entwurf einer Apothekenreform zustimmen, hätte das fatale Folgen. „Für die Menschen in der Bundesrepublik gebe es massive Einschnitte in der sicheren und flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch die öffentliche Apotheke vor Ort“, so der HAV.
„So plant das BMG, künftig auf die Kompetenz von Apothekerinnen und Apothekern in der Apotheke zu verzichten, Leistungen und Öffnungszeiten einzuschränken und das bewährte System der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch die aktuell noch rund 17.500 öffentlichen Apotheken einem radikalen Systemwechsel zu unterziehen“, warnt der Verband.
Das habe gravierende Auswirkungen auf die Patientensicherheit, eine funktionierende Arzneimitteltherapie und den Leistungsumfang durch die öffentlichen Apotheken. Der HAV fasst die Folgen zusammen:
Das Fazit lautet: „Gesundheit ist unser höchstes Gut! Eine Apotheke ohne Apothekerin oder Apotheker ist wie eine Praxis ohne Ärztin oder Arzt!“
„Mit einer Unterschrift wird die Bundesregierung aufgefordert, die Pläne aus dem BMG zurückzuweisen und unter Berücksichtigung der oben genannten Punkte für maßgebliche und nachhaltige Überarbeitungen im Entwurf zur Apothekenreform zu sorgen. Diese Überarbeitungen sollen die Patientensicherheit, die Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die öffentlichen Apotheken gleichermaßen berücksichtigen“, so der HAV.
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