Nach heftiger Kritik aus der Politik und den Medien hat der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück seine Nebeneinkünfte aus den vergangenen Jahren veröffentlicht. Insgesamt 1,25 Millionen Euro soll Steinbrück seit 2009 für Vorträge erhalten haben. Unter dem Titel „Sozialstaat im Schraubstock – weniger Geld und ein längeres Leben: Wie soll das gehen?“ hatte der SPD-Politiker auch einen Vortrag bei dem Großhändler Anzag gehalten. Im Mai 2011 kassierte er dafür 15.000 Euro. Auch für die Apobank hielt Steinbrück einen Vortrag – und nahm dafür ebenfalls 15.000 Euro.
Einem Anzag-Sprecher zufolge wurde der SPD-Politiker nicht direkt gebucht: Die Anzag stand damals in Kontakt mit einer Redner-Agentur aus London, die deutschen Unternehmen prominente Redner vermittelt. Seinen Vortrag hielt Steinbrück schließlich anlässlich des „Anzag Apotheker Forums“ in Frankfurt am Main.
Bei der Auswahl des Redners stand für die Anzag die Prominenz Steinbrücks im Vordergrund: „Wir schätzen Peer Steinbrück als Freund des offenen Wortes“, so der Sprecher. Er habe damals die aktuelle Entwicklung zwischen Politik und Wirtschaft analysiert. „Er streifte dabei auch gesundheitspolitische Themen. Die Gesundheitspolitik stand dabei aber nicht im Fokus“, sagte der Anzag-Sprecher.
Für die Apobank war Steinbrück nach Davos gereist: Im Rahmen des Pharmacon-Kongresses hielt er dort im Februar 2011 eine Rede. Neben seinem Honorar zahlte die Bank Nebenkosten in Höhe von mehr als 1800 Euro.
APOTHEKE ADHOC Debatte