Mehrere AOKen suchen einen Rabattvertragspartner für den Wirkstoff Interferon beta 1b. Die AOK Hessen hat das Zytokin gemeinsam mit der AOK Plus (Thüringen, Sachsen) und der AOK Sachsen-Anhalt ausgeschrieben. Die Verträge sollen ab März 2011 für zwei Jahre laufen. Eine anschließende Verlängerung um maximal drei Monate ist möglich. Bis 2. November können Angebote abgegeben werden.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Rabattverträgen, bei denen in der Regel mehrere generische Wirkstoffe ausgeschrieben sind, dürfte sich die Zahl der Angebote in Grenzen halten. Denn mit Bayer (Betaferon) und Novartis (Extavia) haben nur zwei Originalhersteller Präparate mit Interferon beta 1b auf dem Markt.
Daneben gibt es zwar Parallelimporte; da die Anbieter die Lieferfähigkeit allerdings nur schwer garantieren können, ist die Vergabe an einen Importeur eher unwahrscheinlich. Da die AOKen nur mit einem Hersteller Verträge schließen möchten, wird die Entscheidung zwischen Bayer und Novartis fallen.
Interferone sind wegen ihres hohen Preises interessante Wirkstoffe für Rabattverträge. Bayer hatte bereits im vergangenen Jahr bekannt gegeben, mit 130 Krankenkassen Mehrwert- und Rabattvereinbarungen getroffen zu haben, darunter auch verschiedene AOKen. Für das Interferon beta 1a-Präparat Rebif hat die AOK Hessen seit Juni vergangenen Jahres einen Rabattvertrag mit Merck Serono.
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