Die AOK ist schnell zurückgerudert und hat die Versandapotheken-Empfehlung von ihrer Homepage genommen. Zwar hat die Kasse Verständnis, dass die Aktion für „Irritationen“ gesorgt hat – richtig einsichtig gibt sich die AOK aber nicht.
Man habe „zu keinem Zeitpunkt Werbung für einzelne Leistungserbringer gemacht oder deren Nutzung empfohlen“, teilte ein Sprecher der Kasse gegenüber PTA IN LOVE mit. Zudem seien die Versicherten im Abschnitt zu den Versendern darauf aufmerksam gemacht worden, „dass sie bei Online-Bestellungen auf die behördliche Zulassung der Anbieter achten sollten“.
Auch auf die Beratungshotlines der Anbieter zu Wechsel- und Nebenwirkungen sei hingewiesen worden. „Damit haben wir die Expertise und Beratung der Apotheken vor Ort in keiner Weise in Frage gestellt“, so der Sprecher.
Immerhin: „Wir können aber nachvollziehen, dass die recht offensiv formulierte Empfehlung zur Nutzung von Versandapotheken zu Irritationen geführt hat und haben die entsprechende Passage daher von unserer Homepage entfernt.“
Zwar ist zutreffend, dass die AOK keinen einzelnen Versender namentlich genannt hatte. Angesichts der Marktverteilung mit zwei dominierenden Anbietern in den Niederlanden kommt die generelle Empfehlung aber einer direkten Bewerbung schon sehr nahe. Abgesehen davon ist fraglich, warum die Krankenkasse ihre Versicherten überhaupt zum Bezugsweg von nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln berät.
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