Krankenkassen

AOK wirbt mit Rabattverträgen

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Die AOK ist mit ihren Rabattverträgen mehr als zufrieden. Nicht zuletzt wegen der enormen Einsparungen bei den Arzneimittelausgaben müssten die Ortskrankenkassen auch in diesem Jahr keine Zusatzbeiträge erheben, teilte die AOK heute mit. Aus nunmehr sechs Rabattrunden sollen sich die Einsparungen der AOK bis Ende des Jahres auf 1,4 Milliarden Euro summieren.

Doch aus Sicht der Kasse sind die Rabattverträge auch medizinisch ein Erfolg: Laut einer - allerdings hauseigenen - Studie mussten die Patienten unter den Rabattverträgen seltener ihr Medikament wechseln. Im Jahr 2006, also vor der ersten Ausschreibung, hätte noch nahezu jeder dritte chronisch kranke Patient mindestens einmal im Jahr sein Medikament ausgetauscht bekommen, teilte das wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) heute mit. Unter den exklusiven Rabattverträgen der AOK seien dagegen 80 Prozent der Chroniker auf das Präparat eines Herstellers eingestellt worden, so das WIdO.

Nach Einschätzung des Instituts können die Rabattverträge damit sogar zu einer höheren Therapietreue beitragen. Gegner der Verträge hatten die Umstellung der Medikation stets als Manko des Sparinstruments moniert und eine Verschlecjterung der Compliance befürchtet. Für die WIdO-Studie wurden 32 Millionen wirkstoffbezogene Patientenprofile für ausgewählte Wirkstoffe untersucht.

Die AOK plant unterdessen schon die nächste Rabattrunde: Rund 100 Wirkstoffe sollen im Frühjahr 2012 neu vergeben werden und die vierten Rabattrunde ersetzen. AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann hofft diesmal auf weniger juristischen Widerstand seitens der Hersteller: „Der Wechsel der Gerichtsbarkeit von den Sozialgerichten hin zu den Zivilgerichten hat den Pharmafirmen nicht den erhofften Erfolg gebracht“, so Hermann. Das jetzt zuständige Oberlandesgericht Düsseldorf habe die sechste Ausschreibung der AOK bestätigt, auch das Bundeskartellamt habe sich nie negativ geäußert, so Hermann.

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